Schriftliche Prüfung HP-Psych vom Oktober 2022

Lösungen (ohne Gewähr)

Lösungen Gruppe A:
1:  A+B  // 2:  B  // 3:  C+D  // 4:  B  // 5:  D  // 6:  D  // 7:  C+E  // 8:  E   // 9:  B  // 10:  B+E  // 11:  C  // 12:  D+E  // 13:  A+D  // 14:  D  // 15:  B+C  // 16:  A  // 17:  B+C  // 18:  B+E  // 19:  D  // 20:  B  // 21:  A  // 22:  C  // 23:  A+D offizieller Lösungsschlüssel // 24:  A  // 25:  A+E  // 26:  C+E  // 27:  A+D  // 28:  B  //

Lösungen Gruppe B:1:  D  // 2:  B+E // 3:  B+C  // 4:  B  // 5:  A+E  // 6:  B  // 7:  A  // 8:  C+E  // 9:  C+D  // 10:  D  // 11:  A  // 12:  C  // 13:  A+D  // 14:  A+B  // 15:  C+E  // 16:  C  // 17:  A+D offizieller Lösungsschlüssel // 18:  B  // 19:  B  // 20:  D+E  // 21:  B+C  // 22:  E  // 23:  A+D  // 24:  B+E  // 25:  B  // 26:  D  // 27:  D  // 28:  A  //

Prüfungsfragen HP-Psych 2022-2

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Hinweis: Die Zahl nach den zwei Schrägstrichen entspricht der Aufgabenziffer in Gruppe B

Frage 1 // 14 (P 22-2): Mehrfachauswahl. Bei welchen der folgenden Erkrankungen ist die Letalität (Sterberisiko) am höchsten? Wählen Sie zwei Antworten.

□ A Schizophrenie
□ B Anorexia Nervosa
□ C Hypochondrische Störung
□ D Somatoforme autonome Funktionsstörung (Herz- und Kreislaufsystem)
□ E Generalisierte Angststörung

Frage 2 // 6 (P 22-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zur geistigen Behinderung treffen zu?

1. Menschen mit geistiger Behinderung haben oft eine Mehrfachbehinderung
2. Von einer mittelgradigen Intelligenzminderung (Imbezillität) spricht man bei einem Intelligenzquotienten (IQ) von 85
3. Bei Kindern mit geistiger Behinderung gelingt es heute über 90% der Fälle die Ursache zu klären
4. Bei Kindern mit geistiger Behinderung besteht ein erhöhtes Risiko an einer psychischen Erkrankung zu erkranken
5. Zu den präventiven Maßnahmen gegen bestimmte angeborene Intelligenzminderungen gehören Schutzimpfung der Mutter vor Eintritt der Schwangerschaft

Die Frage ist identisch mit Prüfung 08-1, Frage 28

□ A Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 1, 4 und 5 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig
□ E Nur die Aussagen 1, 2, 4 und 5 sind richtig

Frage 3 // 9 (P 22-2): Mehrfachauswahl. Welche der Aussagen zur primären Enuresis treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten.

□ A Über 1 Jahr nach bereits erworbener Blasenkontrolle tritt wieder Einnässen auf
□ B Familiäre Häufung wird nur selten beobachtet
□ C Primäre Enuresis bezeichnet Einnässen bei einem Kind, das noch nie längere Zeit trocken war
□ D Der Verlauf zeigt eine hohe Spontanheilungsrate
□ E Am häufigsten tritt sie tagsüber auf (Enuresis diurna)

Frage 4 // 19 (P 22-2): Einfachauswahl. Welche Aussage zu den diagnostischen Kriterien der schizoiden Persönlichkeitsstörung (nach ICD-10) trifft zu?

□ A Eigene Bedürfnisse werden den Bedürfnissen anderer Personen untergeordnet
□ B Es besteht eine emotionale Kühle, Distanziertheit oder flache Affektivität
□ C Es besteht eine niedrige Frustrationstoleranz
□ D Es zeigt sich ein übertriebener Ausdruck von Gefühlen
□ E Soziale Konventionen werden übermäßig stark befolgt.

Frage 5 // 1 (P 22-2) Aussagenkombination. Welche der Aussagen treffen zu? - In der dialektisch-behavioralen Therapie (DBT) zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen vom Borderline-Typ

1. ist die Vermittlung von Skills (Fertigkeiten) ein Kernstück der DBT
2. kann das Skillstraining je nach Symptomatik der Patienten unterschiedlich komponiert werden
3. soll die Emotionsregulierung verbessert werden
4. werden Problemlösungsfertigkeiten und soziale Kompetenzen trainiert
5. findet der Einsatz von kognitiven Methoden keine Anwendung

□ A Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig
□ E Alle Aussagen sind richtig sind richtig

Frage 6 // 10 (P 22-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen treffen zu?
Zu den Ich-Störungen gehören:

1. Derealisation
2. Gedankenabreißen
3. Gedankenausbreitung
4. Gedankendrängen
5. Gedankeneingebung

□ A Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 3 und 5 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig
□ E Nur die Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig

Frage 7 // 15 (P 22-2): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen zur Depression treffen am ehesten zu? Wählen Sie zwei Antworten.

□ A Inhaltliche Denkstörungen treten bei depressiven Episoden nicht auf
□ B Bei einer akuten schweren depressiven Episode führt eine Krankschreibung in der Regel zu einer deutlichen Verbesserung der Antriebshemmung
□ C Der Unterschied zwischen depressiver Episode und Dysthymie liegt im Wesentlichen im Schweregrad und im zeitlichen Verlauf der Beschwerden
□ D Ohne Behandlung folgt auf eine depressive Episode meist eine Manie
□ E Medikamente können Depressionen auslösen

Frage 8 // 22 (P 22-2): Einfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen zu Abhängigkeitserkrankungen bzw. abhängigen Verhaltensweisen trifft zu?

□ A Abhängigkeiten sind nur bei Substanzen möglich
□ B Hauptkriterium der Diagnose einer Alkoholabhängigkeit (nach ICD-10) ist eine Trinkmenge an reinem Alkohol von mindestens 24 Gramm täglich (Männer) bzw. 12 Gramm täglich (Frauen)
□ C Polytoxikomanie bezeichnet den Missbrauch einer Substanz über viele Monate
□ D Kontrollverlust im Rahmen der Diagnose einer Abhängigkeitserkrankung bedeutet, über sein Leben die Kontrolle zu verlieren
□ E Die Diagnose eines schädlichen Gebrauchs (nach ICD-10) erfordert eine Schädigung der psychischen oder physischen Gesundheit des Betroffenen.

Frage 9 // 25 (P 22-2): Einfachauswahl. In der Verhaltenstherapie wird die Technik der Löschung (Extinktion) eingesetzt. Welche Aussage trifft am ehesten zu?

□ A Verhaltenslöschung gelingt am schnellsten und am dauerhaftesten, wenn die vorherige Verstärkung des Verhaltens unregelmäßig und selten erfolgte
□ B Verstärker, die ein Verhalten aufrechterhalten, werden bei der Löschung identifiziert und dann entfernt
□ C Verhalten, das unter sehr gleichmäßigen Bedingungen kontinuierlich verstärkt und aufrechterhalten wurden, kann nicht gelöscht werden
□ D Löschung ist dann indiziert, wenn die Häufigkeit eines Verhaltens gesteigert werden soll
□ E Die Technik der Löschung führt in der Regel zu einem sehr schnellen Abbau des Verhaltens

Frage 10 // 2: Mehrfachauswahl. Bei einem wegen einer schizophrenen Psychose unter rechtlicher Betreuung stehenden Patienten soll eine geplante Herzkatheteruntersuchung mit evtl. erforderlicher Bypass-Operation durchgeführt werden. Der Betroffene lehnt diese Untersuchung ab. Die Betreuung umfasst den Aufgabenbereich Gesundheitssorge. - Welche der folgenden Aussagen zum weiteren Vorgehen treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten!

□ A Der Betreuer befürwortet die Untersuchung und gibt dem Arzt die Einwilligung zur Untersuchung
□ B Ist der Betroffene zum Zeitpunkt der anstehenden Untersuchung einwilligungsfähig, darf die Untersuchung nicht stattfinden
□ C Ist der Betroffene zum Zeitpunkt der anstehenden Untersuchung nicht einwilligungsfähig, lehnt der Betreuer auf dessen Wunsch hin ebenfalls die Herzkatheteruntersuchung ab
□ D Ist der Betroffene zum Zeitpunkt der anstehenden Untersuchung nicht einwilligungsfähig, darf der Betreuer die Untersuchung anordnen
□ E Ist der Betroffene zum Zeitpunkt der anstehenden Untersuchung nicht einwilligungsfähig, beantragt der Betreuer die Genehmigung für die durchzuführende Maßnahme beim Betreuungsgericht

Frage 11 // 16 (P 22-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Abwehrmechanismen im Sinne der Psychoanalyse sind:

1. Projektion
2. Regression
3. Amnesie
4. Identifikation
5. Perseveration

□ A Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 4 und 5 sind richtig
□ E Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig

Die Frage ist identisch mit Prüfung 16-2, Frage 11

Frage 12 // 20 (P 22-2): Mehrfachauswahl. Eine 65-jährige Patientin befindet sich wegen somatoformer Funktionsstörung des unteren Verdauungssystems (Colon irritabile) in psychotherapeutischer Behandlung. Welche der folgenden Beschwerden sind im Rahmen der Differenzialdiagnose am ehesten ein Hinweis auf ein Dickdarmkarzinom? Wählen Sie zwei Antworten.

□ A Völlegefühl
□ B Hörbare Darmgeräusche
□ C Blähungen
□ D Blutbeimischung zum Stuhl
□ E Gewichtsverlust

Frage 13 // 23 (P 22-2): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen zur Bulimia nervosa (nach ICD-10) treffen am ehesten zu? Wählen Sie zwei Antworten.

□ A Es ist mit der Diagnose Bulimia nervosa vereinbar, wenn jemand seinen Essanfall nicht überraschend bekommt, sondern plant und gezielt Nahrungsmittel für den Essanfall einkauft
□ B Charakteristisch ist das wiederholte Hochwürgen der Nahrung mit nochmaligem Kauen und Schlucken
□ C Bei Jugendlichen mit Bulimia nervosa treten keine Elektrolytstörungen auf
□ D Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist die Therapie der ersten Wahl
□ E Gegen die bulimische Störung spricht ein normales Körpergewicht

Frage 14 // 27 (P 22-2): Einfachauswahl. Eine Ihrer Patientinnen nimmt wegen einer Depression einen Selektiven Serotoninwieder­aufnahme-Hemmer (SSRI, z.B. Citalopram, Paroxetin, Sertralin) ein. Bei welcher zusätzlichen Selbstmedikation muss vor allem mit einem erhöhten Auftreten von Nebenwirkungen gerechnet werden?

□ A Baldrian
□ B Hopfen
□ C Jod (Strumaprophylaxe)
□ D Johanniskraut
□ E Lavendel

Die Frage ist identisch mit Prüfung 13-1, Frage 16

Frage 15 // 3 (P 22-2): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten. - Faktoren, die bei der Erstmanifestation einer Schizophrenie hinsichtlich der Prognose eher günstig gelten, sind

□ A Cannabiskonsum
□ B Weibliches Geschlecht
□ C Akuter Krankheitsbeginn
□ D Schleichender Krankheitsbeginn
□ E Auftreten von Schizophrenie bei nahen Angehörigen

Frage 16 // 11 (P 22-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zum Asperger-Syndrom treffen zu?

1. Es ist vor allem durch Schwäche in den Bereichen der sozialen Interaktion und Kommunikation gekennzeichnet
2. Die Intelligenz ist in den meisten Fällen normal ausgeprägt
3. Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen
4. Die ersten Auffälligkeiten treten bereits in den ersten Lebensmonaten zu Tage
5. Die betroffenen Kinder fallen durch extreme Sprachentwicklungsstörung auf

□ A Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 1 und 5 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 1, 2 und 5 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig
□ E Alle Aussagen sind richtig

Die Frage ist identisch mit Prüfung 13-1, Frage 25

Frage 17 // 21 (P 22-2): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen zur Anpassungsstörung (nach ICD-10) treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten!

□ A Es treten häufig Zwangssymptome auf
□ B Die Symptome halten meist nicht länger als 6 Monate an
□ C Bei Jugendlichen kann aggressives und dissoziales Verhalten auftreten
□ D Insbesondere bei älteren Patienten kann eine Wahnsymptomatik auftreten
□ E Es besteht immer eine psychosoziale Belastung von katastrophalem Ausmaß

Die Frage ist identisch mit Prüfung 2007-1, Frage 25; nur die Reihenfolge der Aussagen wurde verändert

Frage 18 // 24 (P 22-2): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen zum pathologischen Spielen (nach ICD-10) treffen am ehesten zu? Wählen Sie zwei Antworten.

□ A Jede Art des Glücksspiels hat das gleiche Gefährdungspotenzial für eine Abhängigkeitsentwicklung
□ B Als Begleiterkrankung tritt häufig Substanzmissbrauch auf
□ C Pathologisches Spielen ist definiert als exzessives Spielen manischer Patienten
□ D Die Wirksamkeit von Psychotherapie ist bisher noch unzureichend belegt
□ E Wichtig für die Diagnosestellung ist das Vorliegen eines Kontrollverlusts über das Spielverhalten

Frage 19 // 26 (P 22-2): Aussagenkombination. Welche der Aussagen treffen zu? - Symptome der Katatonie sind:

1. Spastik der Extremitäten
2. Sprachstereotypien
3. Mutismus
4. Psychomotorische Erregung
5. Negativismus

□ A Nur die Aussagen 2 und 5 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig
□ E Alle Aussagen sind richtig sind richtig

Frage 20 // 4 (P 22-2): Einfachauswahl. Welche Aussage zum Suizid trifft zu?

□ A Bei Jugendlichen ist Suizid eine sehr seltene Todesursache
□ B Bei Menschen, die an Suizid verstorben sind, bestand meist eine psychische Erkrankung
□ C Bei Personen, die mehrere Suizidversuche hinter sich haben, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich suizidieren.
□ D Nach Entlassung aus einer psychiatrischen Klinik haben Patienten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein geringeres Suizidrisiko
□ E Die Suizidrate in Deutschland ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen

Frage 21 // 7 (P 22-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen trifft (treffen) zu?
Ein Behandlungs- bzw. Tätigkeitsverbot besteht für Inhaber einer auf das Gebiet der Psychotherapie beschränkten Heilpraktikererlaubnis für die

1. Verhaltenstherapie bei einem zwanghaften Patienten mit Neurosyphilis
2. Verordnung von Betäubungsmitteln bei einem Patienten mit hyperkinetischer Störung
3. psychotherapeutische Behandlung der depressiven Störung eines Patienten mit chronischer Virushepatitis C
4. Empfehlung einer beschützenden stationären Behandlung bei einem Patienten mit paranoider Schizophrenie
5. Psychoedukation bei einem alkoholkranken Patienten mit Leberzirrhose

□ A Nur die Aussage 2 ist richtig
□ B Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig
□ E Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig

Frage 22 // 12 (P 22-2): Aussagenkombination. Welche der Aussagen zur Agoraphobie (nach ICD-10) treffen zu?

1. Die Symptome sind primär Manifestationen von Angst
2. Die Angst tritt auf Plätzen, in Menschenmengen, beim allein Reisen oder Reisen mit weiter Entfernung von Zuhause auf.
3. Die Angst flottiert frei
4. Vermeidung ist ein entscheidendes Symptom
5. Eine Behandlung mit Expositionsverfahren ist grundsätzlich kontraindiziert

□ A Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig
□ E Nur die Aussagen 1, 3, 4 und 5 sind richtig

Die Aussagen 1-4 sind nahezu identisch mit Prüf. 2002-2, Frage 25 (dort eine Frage zur sozialen Phobie)

Frage 23 // 17 (P 22-2): Mehrfachauswahl. Ein Therapeut überlegt, ob bei einem Patienten die Technik der kognitiven Umstrukturierung indiziert ist. Wann sollte er am ehesten von der Anwendung dieser Technik absehen? Wählen Sie zwei Antworten.

□ A Dem Patienten ist es trotz therapeutischer Unterstützung unmöglich, Gedanken zu benennen
□ B Es ist motivierende Gesprächsführung erforderlich, damit sich der Patient zum kognitiven Arbeiten bereit erklärt
□ C Bei dem Patienten besteht ein Mindestmaß an Einsicht in kognitive Prozesse
□ D Der Patient leidet an Zwangsgedanken, die er selbst als sinnlos erlebt
□ E Der Patient kommt nach einem abgeklungenen psychotischen Zustand zur Behandlung

Frage 24 // 28 (P 22-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen bei Alzheimer-Krankheit trifft (treffen) zu?

1. Die Erkrankung entwickelt sich als unmittelbare Folge von Gefäßveränderungen im Gehirn
2. Die Demenz bei Alzheimer Erkrankung ist nach der alkoholbedingten Demenz die zweithäufigste Demenzerkrankung
3. Die Erkrankung entwickelt sich meist schleichend mit sich kontinuierlich verschlechternder Symptomatik
4. Wahnideen und Halluzinationen treten nicht auf
5. Bei einem prämorbid hohen intellektuellen Leistungsniveau treten nur leichtere Demenzsymptome auf

□ A Nur die Aussage 3 ist richtig
□ B Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 3 und 5 sind richtig
□ E Nur die Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig

Frage 25 // 5 (P 22-2): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten. - Zu den inhaltlichen Denkstörungen gehören:

□ A Überwertige Ideen
□ B Konkretismus
□ C Paralogik
□ D Kontamination
□ E Symbiotischer Wahn (Folie à deux)

Frage 26 //8 (P 22-2): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten. - Zu den affektiven Störungen (nach ICD-10) zählen:

□ A Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
□ B Entzugssyndrom mit Delir
□ C Hypomanie
□ D Somatisierungsstörung
□ E Zyklothymia

Frage 27 // 13 (P 22-2): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen treffen für eine Lese- und Rechtschreib­störung (nach ICD-10) zu? Wählen Sie zwei Antworten!

□ A Soziale und emotionale Anpassungsprobleme stehen mit einer Lese- und Rechtschreibstörung in keinem Zusammenhang
□ B Die Leseleistung muss unter dem Niveau liegen, das aufgrund des Alters, der allgemeinen Intelligenz und Beschulung zu erwarten wäre
□ C Eine umschriebene Entwicklungsstörung des Sprechens und der Sprache geht der Lese- und Rechtschreib-störung häufig voraus
□ D Ein Defizit des Leseverständnisses ist typischerweise nicht vorhanden
□ E Die Störung tritt im Rahmen einer allgemeinen Intelligenzminderung auf

Die Aussagen A-E (Reihenfolge verändert) sind identisch mit Prüfung 13-1, Frage 12

Frage 28 // 18 (P 22-2): Einfachauswahl. Welche Aussage trifft zu? - Kognitive Verhaltenstherapie mit einem Konfrontationsverfahren ist in der Regel vorrangige Behandlungsmethode bei einer/einem

□ A Alkoholdelir
□ B spezifischen (isolierten) Phobie
□ C Rett-Syndrom
□ D Manie
□ E katatonen Schizophrenie

Lösungsschlüssel mit ausgewählten Kommentaren

HPP-Prüfung vom 12.10.2022

Hinweis: Die Fragen 2, 3, 11, 14 und 17 sind identisch mit "alten" Prüfungsfragen der Jahre 2008, 2013 und 2016, die im Internet kaum mehr zu finden sind. Im meinem Buch Heilpraktiker für Psychotherapie - schriftliche Prüfung sind diese Fragen (und viele andere) entweder wörtlich enthalten oder wurden in andere Frageformen (z.B. in Richtig-Falsch-Tests) integriert.

Frage 1 // 14 (P 22-2): Letalität
□ A+B sind richtig.

Frage 2 // 6 (P 22-2): Geistige Behinderung
□ B Nur 1, 4 und 5 sind richtig

Frage 3 // 9 (P 22-2): Primäre Enuresis
□ C und D sind richtig.

Frage 4 // 19 (P 22-2): Schizoide PS
□ B ist richtig

Frage 5 // 1 (P 22-2): DBT
□ D Nur 1, 2, 3 und 4 sind richtig

Frage 6 // 10 (P 22-2): Ich-Störungen
□ D Nur 1, 3 und 5 sind richtig

Frage 7 // 15 (P 22-2): Depression
□ C+ E sind richtig

Frage 8 // 22 (P 22-2): abhängige Verhaltensweisen
□ E ist richtig.

Frage 9 // 25 (P 22-2): Löschung (Extinktion)
□ B ist richtig
Zu A: Falsch. In Fachbeiträgen heisst es: "Wird die Verstärkung ausgesetzt, so zeigen sich intermittierende (unregelmäßige/seltene) Verstärkerpläne resistenter gegenüber Extinktion (Auslöschung) als andere Verstärkerpläne.
Zu B: Richtig. Die konditionierte Reaktion wird mit ausbleibender Verstärkung (= Entfernung der Verstärker) zunehmend schwächer und schließlich gelöscht

Frage 10 // 2: Betreuung - Herzkatheteruntersuchung
□ B + E sind richtig
Kommentar zu B: Laut Gesetz sind ärztliche Maßnahmen nur zulässig sind, wenn der Patient einwilligt. Werden Behandlungen ohne wirksame Einwilligung vorgenommen, stellen sie u. U. einen rechtswidrigen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit dar. Auch wenn ein Betreuer vorhanden ist, kann nur der Patient selbst die Einwilligung erteilen, sofern Einwilligungsfähigkeit besteht, d. h. jemand Art, Bedeutung und Tragweite der beabsichtigten Maßnahme erfassen und den eigenen Willen hiernach bestimmen kann. Eine Einwilligung des Betreuers ist in diesem Fall nicht möglich.
Zu E: Nach der momentanen Rechtsgrundlage muss das Betreuungsgericht eine Untersuchung oder einen ärztlichen Eingriff genehmigen, wenn die Gefahr besteht, dass der Betreute aufgrund der Maßnahme einen schweren und länger dauernden gesundheitlichen Schaden erleiden könnte. Dies ist bei einer eventuell notwendigen Herz-OP (Bypass-Operation) der Fall. Risiken einer Bypass-OP: Herzinfarkt oder Schlaganfall während des Eingriffs;Herzrhythmusstörungen;Nachblutungen im Herzbeutel;Kurzatmigkeit nach der Operation.

Frage 11 // 16 (P 22-2): Abwehrmechanismen
□ C Nur 1, 2 und 4 sind richtig

Frage 12 // 20 (P 22-2: DD Dickdarmkarzinom
□ D + E sind richtig

Frage 13 // 23 (P 22-2): Bulimia nervosa
□ A + D sind richtig

Frage 14 // 27 (P 22-2): SSRI Johanniskraut
□ D ist richtig.
Zu D: Sowohl selektive Wiederaufnahmehemmer wie auch Johanniskraut erhöhen die Serotoninkonzentration im Gehirn. Eine Einnahme von Johanniskraut in Verbindung mit SSRI’s kann deshalb bei höherer Dosierung zu einem lebensbedrohlichen Serotonin-Syndrom führen mit Symptomen einer schweren Grippe, Übelkeit, Erbrechen, Ataxie, manchmal auch deliranten Zuständen und Krampfanfällen. Unabhängig von der Wechselwirkung mit SSRI erhöht Johanniskraut auch die Aktivität eines bestimmten Leberenzyms, das für den Abbau verschiedener Medikamente verantwortlich ist. Durch die Einnahme von Johanniskraut kommt es deshalb zu einem vermehrten Abbau (und somit verminderter Wirkung) von Medikamenten, die z.B. zur Behandlung von Krebs- und Herzleiden oder zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen verschrieben werden. Auch die empfängnisverhütende Wirkung der „Pille“ wird durch Einnahme von Johanniskraut reduziert.

Frage 15 // 3 (P 22-2): Schizophrenie - Prognose
□ B + C sind richtig.
Kommentar zu B: Das Erkrankungsrisiko für Schizophrenie ist bei Männern und Frauen zwar gleich, auffällig ist jedoch, dass Frauen im Mittel 4-5 Jahre später erkranken und die Schizophrenie bei Frauen einen besseren Verlauf nimmt. Da dies vor allem für jüngere Frauen gilt, nimmt man an, dass Östrogene beim Verlauf einer schizophrenen Erkrankung eine protektive Rolle spielen.

Frage 16 // 11 (P 22-2): Asperger-Syndrom
□ A Nur 1 und 2 sind richtig

Frage 17 // 21 (P 22-2): Anpassungsstörung
□ B + C sind richtig

Frage 18 // 24 (P 22-2): Pathologisches Spielen
□ B + E sind richtig

Frage 19 // 26 (P 22-2): Symptome der Katatonie
□ D Nur 2, 3, 4 und 5 sind richtig

Frage 20 // 4 (P 22-2): Suizid
□ B ist richtig

Frage 21 // 7 (P 22-2): Behandlungs- bzw. Tätigkeitsverbot
□ A Nur die Aussage 2 ist richtig.
Kommentar: Zwanghafte oder depressive Syndrome als psychische Begleitsymptome einer schweren neurologischen oder körperlichen Erkrankung darf ein HP-Psych durchführen, wenn er eine hierfür passende Therapie (z.B. kognitive VT) erlernt hat. Auch Psychoedukation bei Alkoholkrankheit oder die Empfehlung, sich selbst in die Psychiatrie einzuliefern, sind für einen HP-Psych natürlich erlaubt.

Frage 22 // 12 (P 22-2): Agoraphobie
□ C Nur 1, 2 und 4 sind richtig

Frage 23 // 17 (P 22-2): Technik der kognitiven Umstrukturierung
A + D sind richtig (offizielle Lösung des Gesundheitsamts)
Zu D: Da Zwangsgedanken nahezu immer mit Zwangshandlungen verbunden sind, heisst es in den S3-Leitlinien der DGPPN: Als bislang wirksamste Behandlungsmethode der ersten Wahl wird in der S3-Leitlinie Zwangsstörungen die “Kognitive Verhaltenstherapie mit Exposition” genannt.- Therapeut und Patient erarbeiten, in welchen Situationen die Zwänge auftreten und mit welchen Gedanken und Gefühlen sie einhergehen.  Anschließend werden verschiedene Methoden eingesetzt, die dem Patienten helfen, einen Zwangsgedanken oder den Impuls zur Zwangshandlung frühzeitig zu erkennen, sich davon zu distanzieren und die Zwangshandlung möglichst nicht auszuführen. Da diese Umsetzung den meisten Betroffenen sehr schwerfällt, besteht ein Kernstück der Behandlung in der therapeutenbegleiteten Exposition. Eine alleinige kognitive Umstrukturierung der Zwangsgedanken ist in den meisten Fällen wenig erfolgversprechend.

Frage 24 // 28 (P 22-2): Alzheimer
□ A Nur Aussage 3 ist richtig

Frage 25 // 5 (P 22-2): Inhaltliche Denkstörungen
□ A+ E sind richtig

Frage 26 //8 (P 22-2): Affektive Störungen
□ C + E sind richtig

Frage 27 // 13 (P 22-2): Lese- und Rechtschreib­störung
□ B + C sind richtig.
Zu A: Nach ICD-10 gehen den umschriebenen Entwicklungsstörungen des Lesens i.d.R "Entwicklungsstörungen des Sprechens oder der Sprache voraus.“
Zu D: Nach ICD-10 liegen Leseverständnis und Lesegenauigkeit liegen „mindestens zwei Standardabweichungen unterhalb des Niveaus…, das aufgrund des chronologischen Alters und der allgemeinen Intelligenz zu erwarten wäre“.

Frage 28 // 18 (P 22-2): Konfrontationsverfahren
□ B ist richtig.