Schriftliche Prüfung HP-Psych vom Oktober 2021

Lösungen (ohne Gewähr)

Lösungen Gruppe A:
1:  E  // 2:  D  // 3:  E  // 4:  A+C  // 5:  E  // 6:  E  // 7:  E  // 8:  E  // 9:  A+C  // 10:  A  // 11:  C  // 12:  B+C  // 13:  D  // 14:  B  // 15:  C  // 16:  B  // 17:  C  // 18:  D  // 19:  B // 20:  A+E  // 21:  D  // 22:  D  // 23:  B  // 24:  B  // 25:  D  // 26:  C  // 27:  A+D  // 28:  A  //

Lösungen Gruppe B:
1:  E  // 2:  A  // 3:  C  // 4:  A+E  // 5:  D  // 6:  D  // 7:  D  // 8:  C  // 9:  E  // 10:  E  // 11:  B  // 12:  D  // 13:  A+D  // 14:  E  // 15:  E  // 16:  C  // 17:  B  // 18:  A  // 19:  A+C  // 20:  B+C  // 21:  C  // 22:  E  // 23:  D  // 24:  D  // 25:  A+C  // 26:  B  // 27:  B  // 28:  B  //

Prüfungsfragen HP-Psych 2021-2

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Hinweis: Die Zahl nach den zwei Schrägstrichen entspricht der Aufgabenziffer in Gruppe B

Frage 1 // 14  (P 21-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden Symptome werden bei einer Demenz bei Alzheimer-Krankheit beobachtet?

1. Orientierungsstörungen
2. Apraxie
3. Gedächtnisstörungen
4. Wortfindungsstörungen
5. Alexie

□ A Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 3, 4 und 5 sind richtig
□ E Alle Aussagen sind richtig

Frage 2 // 6  (P 21-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? In der dialektisch-behavioralen Therapie (DBT) zur Behandlung der emotional instabilen Persönlichkeitsstörungen vom Borderline-Typ

1. ist die dauerhafte begleitende Gabe von Psychopharmaka ein elementarer Therapiebestandteil
2. stehen zu Beginn der Behandlung selbstgefährdende Verhaltensweisen im Mittelpunkt sowie Maßnahmen zu deren Reduktion
3. werden im Therapieverlauf nach Stabilisierung mögliche Traumata und andere negative Erfahrungen bearbeitet
4. werden Problemlösungsfertigkeiten und soziale Kompetenz trainiert
5. wird am Aufbau innerer Achtsamkeit und Akzeptanz, Umgang mit Gefühlen und Aufbau von Stresstoleranz gearbeitet

□ A Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig
□ E Alle Aussagen sind richtig

Frage 3 // 9  (P 21-2): Einfachauswahl. Wie in der Therapie mit Medikamenten können auch in der Psychotherapie Nebenwirkungen auftreten. Welche Aussage zu Nebenwirkungen der Psychotherapie trifft am ehesten zu?

□ A Nebenwirkungen sind mit therapeutischen Kunstfehlern gleichzusetzen
□ B Es findet sich bisher kein spezifisches Instrument (Verfahren) zur Erfassung von Nebenwirkungen
□ C Empirische Befunde sprechen dafür, dass besonders erfolgreiche Therapien mit einem besonders hohen Nebenwirkungsprofil behaftet sind
□ D Bei Gruppentherapien sind negative Effekte deutlich seltener als bei Einzeltherapien
□ E Zu den Nebenwirkungen zählt auch die kurzfristige Verschlechterung der Symptomatik oder die kurzfristige Angstausweitung durch eine regelgerecht durchgeführte Therapie

Frage 4 // 19  (P 21-2): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten! Depressive Episoden des höheren Lebensalters ("Altersdepression")

□ A sind teilweise schwer von Demenz abzugrenzen
□ B sind einer psychotherapeutischen Behandlung nicht zugänglich
□ C gehen häufig mit somatischen Symptomen einher
□ D führen so gut wie nie zu einer Suizidgefährdung
□ E sind normale Alterserscheinungen

Frage 5 // 1  (P 21-2): Aussagenkombination. Bei folgenden Krankheiten können Symptome einer Panikstörung auftreten:

1. Herzrhythmusstörungen
2. Hyperthyreose
3. Asthma bronchiale
4. Agoraphobie
5. Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

□ A Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig
□ E Alle Aussagen sind richtig

Frage 6 // 10  (P 21-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zur Differentialdiagnose der Anorexia nervosa treffen zu? - Auszuschließende andere Ursachen des Untergewichts sind:

1. Leukämie
2. Hyperthyreose
3. Kokainmissbrauch
4. Zwangserkrankungen mit ernährungsbezogenen Zwängen
5. Diabetes mellitus

□ A Nur die Aussagen 1 und 4 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig
□ E Alle Aussagen sind richtig

Frage 7 // 15  (P 21-2): Aussagenkombination.

Eine 45-jährige Frau kommt in Ihre Praxis und berichtet von leichter Erschöpfbarkeit, Schwierigkeiten sich zu konzentrieren und Durchschlafstörungen. Sie habe Angst vor der Zukunft und "dass etwas Schlimmes passieren" könne. Sie habe sich sozial sehr zurückgezogen, da ihr alles zu viel sei. Weitere Beschwerden nennt sie spontan nicht, wirkt im Gespräch aber abgelenkt und fahrig. - Welche der folgenden Diagnosen können den beschriebenen Symptomen zugrunde liegen?

1. Eine Anpassungsstörung
2. Eine depressive Episode
3. Eine generalisierte Angststörung
4. Eine organische affektive Störung
5. Eine Schizophrenie

□ A Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 4 und 5 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig
□ E Alle Aussagen sind richtig

Frage 8 // 22  (P 21-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zu Benzodiazepinen treffen zu?

1. Wirksame Metaboliten können bei Dauertherapie zu einer Kumulationsgefahr werden
2. Häufige Nebenwirkungen sind Schläfrigkeit und Benommenheit
3. Benzodiazepine werden bei akuten Angstzuständen eingesetzt
4. Bei Hochdosisabhängigkeit ist grundsätzlich ein sofortiges Absetzen angezeigt
5. Entzugssymptome können sich über Wochen hinziehen

□ A Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig
□ E Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig

Frage 9 // 25  (P 21-2): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten! - Für die Entscheidung, ob bei einem suizidalen Patienten mit depressiver Episode die Indikation für eine stationäre Therapie besteht, legen bestimmte Faktoren die Notwendigkeit einer Klinikaufnahme nahe. - Eine stationäre Aufnahme sollte unbedingt erwogen werden,

□ A wenn die zugrundeliegende depressive Störung einer intensiven psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlung bedarf
□ B bei Patienten mit chronischer, latenter Suizidalität, von der diese sich glaubhaft distanzieren können
□ C bei mangelnder Absprachefähigkeit
□ D bei tragfähiger therapeutischer Beziehung
□ E bei vorhandener Bündnis- und Beziehungsfähigkeit

Frage 10 // 2  (P 21-2): Aussagenkombination.
Welche der folgenden Symptome sind typisch beim Vorliegen einer Manie?

1. Psychomotorische Unruhe
2. Tag-Nacht-Umkehr mit gesteigertem Schlafbedürfnis am Tag
3. Stimmungsschwankungen ("Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt")
4. Panikattacken
5. Distanzloses Verhalten

□ A Nur die Aussagen 1 und 5 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig
□ E Alle Aussagen sind richtig

Frage 11 // 16  (P 21-2): Aussagenkombination.
Akoasmen (elementare, unausgeformte, nicht verbale akustische Sinnestäuschungen) werden beobachtet bei

1. Alkoholdelir
2. epileptischer Aura
3. Schizophrenie
4. Zwangsstörung
5. abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung

□ A Nur die Aussage 3 ist richtig
□ B Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig
□ E Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig

Frage 12 // 20  (P 21-2): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten!
Bei einem bewusstlosen, spontan atmenden Patienten sind folgende Notfallmaßnahmen indiziert:

□ A Keine weiteren Maßnahmen
□ B Notruf wählen
□ C Stabile Seitenlage
□ D Bis zum Eintreffen des Notarztes kardiale Druckmassage und Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung im Wechsel 30:2
□ E Bis zum Eintreffen des Notarztes kardiale Druckmassage und Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung im Wechsel 20:4

Frage 13 // 23  (P 21-2): Einfachauswahl. Welche Aussage zur Kommunikation im Rahmen der motivierenden Gesprächsführung (Motivational Interviewing) trifft am ehesten zu?

□ A Der Therapeut weist den Patienten möglichst oft direkt auf dessen Fehler hin
□ B Der Therapeut versucht möglichst viele Argumente für eine Verhaltensänderung vorzuschlagen
□ C Zur Verbesserung des Problemverständnisses stellt der Therapeut möglichst geschlossene Fragen oder immer wieder die gleichen Fragen
□ D Der Therapeut vermeidet Diskussionen und direkt konfrontatives Verhalten
□ E Bei jedem Klienten geht der Therapeut gleich vor und nimmt eine gewisse Motivation an

Frage 14 // 27  (P 21-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zu hinsichtlich der Sozio- und Psychotherapie schizophrener Kranker trifft (treffen) zu?

1. Aufdeckende psychotherapeutische Interventionen sind supportiven Interventionen vorzuziehen
2. Schizophrene Residualsyndrome sind durch Verhaltenstraining und Übungsprogramme nicht besserungsfähig
3. Patienten mit sogenannten Plussymptomen sind in der Regel besser zu rehabilitieren als Patienten mit sogenannten Minussymptomen.
4. Sozio- und psychotherapeutische Maßnahmen ersetzen in der Regel eine Rezidivprophylaxe mit Antipsychotika
5. Psychoedukation in Gruppen ist bei Patienten mit Schizophrenie grundsätzlich kontraindiziert

□ A Nur die Aussage 1 ist richtig
□ B Nur die Aussage 3 ist richtig
□ C Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig
□ E Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig

Frage 15 // 3  (P 21-2): Einfachauswahl. Im Rahmen einer rechtlichen Betreuung kann ein Einwilligungsvorbehalt angeordnet werden. Welche Aussage zum Einwilligungsvorbehalt trifft zu?

□ A Voraussetzung für die Anordnung eines Einwilligungsvorbehaltes ist das Vorliegen einer schweren körperlichen Erkrankung
□ B Es handelt sich um eine spezielle Form der Betreuung für höchstpersönliche Rechtsgeschäfte wie Eheschließung oder Testament
□ C Bestimmte Rechtsgeschäfte werden ohne Einwilligung eines vom Gericht  bestellten Betreuers nicht rechtswirksam
□ D Primärer Zweck des Einwilligungsvorbehaltes ist es, andere vor den Rechtsgeschäften des Betreuten zu schützen
□ E Ein Einwilligungsvorbehalt bleibt grundsätzlich lebenslang bestehen.

Frage 16 // 11  (P 21-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zur Intelligenzminderung (geistige Behinderung) treffen zu?

1. Bei Personen mit Intelligenzminderung zeigt sich klinisch eine gleichförmige einheitliche Systematik
2. Sie kann sich nach dem 50. Lebensjahr zurückbilden
3. Sie ist gehäuft mit psychischen Erkrankungen verbunden
4. Sie besteht praktisch nur in einem speziellen sozialen Kontext
5. Für die Einteilung des Schweregrads (nach ICD-10) werden IQ-Werte (Intelligenzquotient) zugrunde gelegt

□ A Nur die Aussagen 1 und 4 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 3 und 5 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig
□ E Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig

Frage 17 // 21  (P 21-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zur depressiven Episode (nach ICD-10) treffen zu?

1. Für die Diagnose einer depressiven Episode wird eine Dauer von mindestens drei Monaten verlangt
2. Sie zeigt ein breites Bild unterschiedlicher Symptome und Ausprägung
3. Agitiertheit spricht gegen eine schwere depressive Episode
4. Sie ist in ihrer Auswirkung vom sozialen Umfeld abhängig
5. Sie beeinträchtigt die selbständige Lebensführung nicht

□ A Nur die Aussagen 1 und 4 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig
□ E Nur die Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig

Frage 18 // 24  (P 21-2): Aussagenkombination.
Sinnvolle therapeutische Möglichkeiten bei der hypochondrischen Störung sind:

1. Motivation zur besseren Bewältigung der Krankheitsangst
2. Wiederholte apparative Diagnostik der Beschwerden
3. Psychoedukation zu Auswirkungen von Stress und Angst
4. Training der Reduktion sicherheitssuchenden Verhaltens
5. Bearbeitung früherer und aktueller Belastungen

□ A Nur die Aussagen 1 und 4 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 3 und 5 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 3, 4 und 5 sind richtig
□ E Alle Aussagen  sind richtig

Frage 19 // 26  (P 21-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zu Persönlichkeitsstörungen treffen zu?

1. Personen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung sind oft sehr einfühlsam
2. Personen mit schizoider Persönlichkeitsstörung haben oft einen großen Freundeskreis
3. Personen mit emotional instabiler Persönlichkeitsstörung haben oft nur geringe Fähigkeiten, ihre Ziele langfristig zu verfolgen
4. Personen mit dissozialer Persönlichkeitsstörung haben oft langfristige Beziehungen
5. Personen mit paranoider Persönlichkeitsstörung zeigen oft eine übertriebene Empfindlichkeit bei Rückschlägen und Zurücksetzung.

□ A Nur die Aussage 3 ist richtig
□ B Nur die Aussagen 3 und 5 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig
□ E Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig

Frage 20 // 4  (P 21-2): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten! - Zu den abnormen Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle (nach ICD-10) gehören

□ A Pathologisches Stehlen
□ B Pathologischer Narzissmus
□ C Pathologisches Lügen (Pseudologia phantastica)
□ D Pathologischer Rausch
□ E Pathologische Brandstiftung (Pyromanie)

Frage 21 // 7  (P 21-2): Aussagenkombination. Zu den Symptomen des Nikotinentzugssyndroms bei tabakabhängigen Konsumenten zählen nach ICD-10:

1. Hypertonie
2. Krankheitsgefühl
3. Konzentrationsstörungen
4. Ängstlichkeit
5. Hohe Risikobereitschaft

□ A Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig
□ E Nur die Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig

Frage 22 // 12 (P 21-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zum pathologischen Spielen (nach ICD-10) treffen zu?

1. Pathologisches Spielen beginnt meist im höheren Erwachsenenalter
2. Die Handlungen können kontrolliert werden, Verpflichtungen werden eingehalten
3. Charakteristisch ist häufiges, wiederholtes, episodenhaftes Glücksspielen
4. Das Risiko für Suizide oder Suizidversuche ist erhöht
5. Als Begleiterkrankung liegt u.a. eine hyperkinetische Störung gehäuft vor.

□ A Nur die Aussagen 4 und 5 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig
□ E Alle Aussagen sind richtig

Frage 23 // 17  (P 21-2): Einfachauswahl. Ein Patient stellt sich erstmals in Ihrer Praxis vor. Er sei wegen Herzbeschwerden, Schwindel, häufigen Bauchschmerzen, Durchfall und Hautjucken schon bei vielen Ärzten gewesen und habe sich vielen Behandlungen unterzogen. Die Symptome seien aber immer wieder aufgetreten. Jetzt hoffe er, dass Sie ihm helfen können. - Zu welcher Gesundheitsstörung passen die Symptome am ehesten?

□ A Paranoid-halluzinatorische Schizophrenie
□ B Somatoforme Störung
□ C Multiple Sklerose
□ D Colitis ulcerosa
□ E Bipolare affektive Störung

Frage 24 // 28 (P 21-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zur Bulimia nervosa treffen zu?

1. Die Betroffenen betreiben teilweise einen Missbrauch von Abführmitteln, Schilddrüsenpräparaten oder Diuretika
2. In der Vorgeschichte lässt sich häufig eine Episode einer Anorexia nervosa nachweisen
3. Die Betroffenen zeigen häufig depressive Symptome
4. Frauen und Männer sind in etwa gleich häufig betroffen
5. Der Mody-Mass-Index liegt typischerweise unter 17,5

□ A Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 2, 4 und 5 sind richtig
□ E Alle Aussagen sind richtig

Frage 25 // 5 (P 21-2): Aussagenkombination. Zu den organischen einschließlich symptomatischen psychischen Störungen (nach ICD-10) zählen:

1. Leichte kognitive Störung
2. Delir, nicht durch Alkohol oder andere psychische Substanzen bedingt
3. Demenz bei Alzheimer Krankheit
4. Katatone Schizophrenie
5. Postenzephalitisches Syndrom

□ A Nur die Aussagen 2 und 5 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig
□ E Alle Aussagen sind richtig

Frage 26 // 8  (P 21-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden anamnestischen Angaben eines 25-jährigen, unter innerer Unruhe leidenden Patienten stützen im Rahmen der Differentialdiagnose den Verdacht auf eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) des Erwachsenenalters?

1. In Bemerkungen der Zeugnisse aus der Grundschulzeit finden sich Hinweise auf motorische Unruhe und Impulsivität
2. Beim Bruder des Patienten werde eine Behandlung mit Methylphenidat durchgeführt
3. Die Beschwerden seien wenige Tage nach dem Tod seines Vaters vor einem viertel Jahr aufgetreten
4. Bei einer hausärztlichen Untersuchung seien die Schilddrüsenwerte deutlich erhöht gewesen
5. Der Patient berichtet über häufiges Verlieren von Gegenständen und von mehreren selbstverschuldeten Verkehrsunfällen

□ A Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 1 und 5 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 1, 2 und 5sind richtig
□ D Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig
□ E Nur die Aussagen 1, 2, 4 und 5 sind richtig

Frage 27 // 13  (P 21-2): Mehrfachauswahl. Wählen Sie zwei Antworten.
Welche der folgenden Aussagen zu Psychotherapieverfahren treffen zu?

□ A Die Gestalttherapie gehört zu den humanistischen Therapien
□ B Kennzeichnend für die Gesprächspsychotherapie ist das direktive Verhalten des Therapeuten
□ C Kerngedanke der Verhaltenstherapie ist, dass Verhalten und Erleben von unbewussten Persönlichkeitsanteilen bestimmt wird.
□ D Gedankenstopp und Selbstverbalisierungstraining sind kognitiv-verhaltenstherapeutische Techniken
□ E Wird im Rahmen der Verhaltenstherapie durch Vermeidung einer angstbesetzten Situation die ängstliche Erregung vermindert, handelt es sich um eine positive Verstärkung.

Frage 28 // 18  (P 21-2): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zur Unterbringung von psychisch Kranken in psychiatrischen Krankenhäusern trifft (treffen) zu?

1. Die strafrechtliche Unterbringung in einer Einrichtung des Maßregelvollzugs erfordert die vorherige Einrichtung einer Betreuung
2. Die strafrechtliche Unterbringung in einer Entziehungsanstalt kann bei minderjährigen von den Eltern angeordnet werden
3. Die zivilrechtliche Unterbringung (nach Betreuungsrecht) setzt eine erhebliche Gefährdung der Gesundheit des Betroffenen voraus
4. Die öffentlich-rechtliche Unterbringung nach Landesrecht (z.B. Psychisch-Kranken-Gesetz) ist zeitlich nicht befristet.
5. Die öffentlich-rechtliche Unterbringung nach Landesrecht (z.B. Psychisch-Kranken-Gesetz) ist zur Abwehr von Selbstgefährdung nicht möglich.

□ A Nur die Aussage 3 ist richtig
□ B Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 2 und 5 sind richtig
□ E Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig

Lösungsschlüssel

HPP-Prüfung vom 13.10.2021

Ausgewählte Kommentare zu einzelnen Lösungen:

Frage 1 // 14: E Alle Aussagen sind richtig
Zu 5: Alexie = Unfähigkeit Geschriebenes zu lesen oder zu verstehen.

Frage 2 // 6: D Nur 2, 3, 4 und 5 sind richtig
In der ursprünglichen Form der DBT nach Marsha Lineham war eine "Bearbeitung möglicher Traumata und anderer negativer Erfahrungen" nicht vorgesehen. Ziel der Therapie war vielmehr ein besserer, achtsamer Umgang mit Emotionen und impulsivem Verhalten mittels diverser Skills, z.B. Emotionsregulierung, Stresstoleranz, Handhabung plötzlich auftretender Flashbacks u.a.m. Inzwischen wurden Techniken der DBT in verschiedene verhaltenstherapeutische Verfahren integriert, z.B. in die Behandlung von PTBS, wo nach einer Phase der Stabilisierung mit DBT-Skills eine vorsichtige Exposition mit der belastenden Situation vorgesehen ist. Da in der Fragestellung der Zusatz "nach Marsha Lineham" fehlt, war deshalb auch Aussage 3 als richtig anzukreuzen.

Frage 3 // 9: E ist richtig
Bei bestimmten Therapieformen (z.B. Psychoanalyse) kann es durch ein Bewusstwerden verdrängter Konflikte oder ein Aufdecken belastender Erlebnisse zu Beginn der Therapie zu einer kurzzeitigen Verschlechterung der Symptomatik kommen.

Frage 4 // 19: A+C sind richtig

Frage 5 // 1: E Alle Aussagen sind richtig
Bei allen hier aufgeführten Erkrankungen/Störungen können Panikattacken auftreten, die u.a. für die Panikstörung typisch sind.

Frage 6 // 10: E Alle Aussagen sind richtig
Zu 5: Vorsicht Falle: Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) wird normalerweise mit Übergewicht in Verbindung gebracht. Dies gilt jedoch nur für Typ 2.  Diabetes mellitus Typ 1 hingegen ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden. Der Mangel an Insulin bewirkt, dass der im Blut zirkulierende Zucker nicht in die Zellen gelangt, denen er eigentlich als Energielieferant dient. Die fehlende Energie in den Körperzellen führt vermehrt dazu, dass Betroffene an Untergewicht leiden.

Frage 7 // 15: E Alle Aussagen sind richtig
Die gleiche Frage findet sich in 18-1/Frage 13. Die Symptome sind typisch für ein depressives Syndrom, (1), (2) und (4) sind also in jedem Fall richtig. Aber auch bei einer GA können ähnliche Symptome auftreten, ebenso auch bei Schizophrenieerkrankungen mit Minus-Symptomatik, z.B. der Schizophrenia simplex oder der Prodromalphase der Schizophrenie.

Frage 8 // 22: E Nur 1, 2, 3 und 5 sind richtig
Zu 1: Was sind Metaboliten? - Die in Medikamenten enthaltenen Wirkstoffe werden im Organismus zu anderen Verbindungen (Metaboliten)umgewandelt. Benzodiazepinen z.B. werden zu Metaboliten umgewandelt, die manchmal eine erheblich längere Halbwertzeit besitzen als der ursprüngliche Wirkstoff und sich bei häufiger Einnahme im Körper anreichern, so dass es zu einem erhöhten Plasmaspiegel der Metaboliten kommt. Ein Beispiel: Diazepam (Valium) hat eine Halbwertzeit von 24-48 Stunden, der hierbei entstehende Metabolit Desmethyldiazepam hat jedoch eine Halbwertzeit von 90 Stunden. Insbesondere bei älteren Menschen kann dies zur Akkumulation führen. Valium (Diazepam) sollte daher bei älteren Menschen nicht eingesetzt werden.

Frage 9 // 25: A+C sind richtig
Zu B: Es gibt viele Patienten mit Depressionen (der Schweregrad der depressiven Episode wird nicht aufgeführt), die in Abständen suizidale Gedanken haben, sich davon jedoch distanzieren können, sich also nicht - nach Pöldinger - in der Entscheidungsphase befinden. Eine Einweisung in die Psychiatrie ist hier nicht indiziert.
Zu C: Bei mangelnder Absprachefähigkeit ist z.B. ein Non-Suizidvertrag oder eine Absprache über die regelmäßige Einnahme von Antidepressiva nicht möglich. In einem derartigen Fall kann eine Unterbringung nach dem BayPsychKHG notwendig sein.

Frage 10 // 2: A Nur 1 und 5 sind richtig
Frage 11 // 16: C Nur 1, 2 und 3 sind richtig

Frage 12 // 20: B+C sind richtig
Der Patient atmet noch, hat also keinen Herzstillstand. Damit ist eine kardiale Druckmassage mit Mund-zu-Mund-Beatmung kontraindiziert.

Frage 13 // 23: D ist richtig
Frage 14 // 27: 
B Nur Aussage 3 ist richtig
Frage 15 // 3:
C ist richtig
Frage 16 // 11:
B Nur 3 und 5 sind richtig
Frage 17 // 21:
C Nur 2 und 4 sind richtig.
Frage 18 // 24:
D Nur 1, 3, 4 und 5 sind richtig
Frage 19 // 26: B Nur 3 und 5 sind richtig
Frage 20 // 4
: A+E sind richtig

Frage 21 // 7: D Nur 2, 3 und 4 sind richtig
Zu 1: Beim Entzug von Nikotin sind Herzschlag und Blutdruck erniedrigt (Bradycardie; Hypotonie)
Zu 2, 3 und 4: Typische Entzugssymptome, die auch beim Entzug anderer psychotroper Substanzen auftreten.

Frage 22 // 12: D Nur 3, 4 und 5 sind richtig
Frage 23 // 17: B ist richtig
Frage 24 // 28: B Nur 1, 2 und 3 sind richtig

Frage 25 // 5: D Nur 1, 2, 3 und 5 sind richtig
Zu 5: 
Typisch für das postenzephalitische Syndrom ist ein Symptomkomplex von neurologischen und psychischen Symptomen. Zu den neurologischen Symptomen zählen z. B. Gangstörungen, Lähmungserscheinungen, Tremor, Sprachstörungen (Aphasie), Akalkulie, Hörverlust. Dazu kommen psychische Störungen wie Apathie, Reizbarkeit, verändertes Sexualverhalten, kognitive Einbußen, affektive Störungen bis hin zu einer Wesensänderung mit Symptomen, die denen einer organischen Persönlichkeitsstörung (F07.0) ähneln. Das postenzephalitische Syndrom ist reversibel. Die Erkrankung findet sich in der ICD-10 unter F07.1

Frage 26 // 8: C Nur 1, 2 und 5 sind richtig
Zu 2: Für ADHS gibt es eine genetische Disposition. Wenn der Bruder an einer ADHS leidet und deshalb mit Methylphenidat (Ritalin) behandelt wird, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch der 25-jährige an ADHS leidet.

Frage 27 // 13: A+D sind richtig
Frage 28 // 18: A Nur Aussage 3 ist richtig