Schriftliche Prüfung HP-Psych vom März 2022

Lösungen (ohne Gewähr)

Lösungen Gruppe A:
1:  B  // 2:  E  // 3:  C  // 4:  C+E  // 5:  B  // 6:  E  // 7:  B+E  // 8:  A+C  // 9:  E  // 10:  C  // 11:  D  // 12:  A  // 13:  B+C  // 14:  D  // 15:  A+E  // 16:  A  // 17:  C  // 18:  D  // 19:  D  // 20:  B  // 21:  A+B  // 22:  A+C  // 23:  D  // 24:  C+E  // 25:  A+D  // 26:  D  // 27:  D  // 28:  E  //

Lösungen Gruppe B:
1:  B  // 2:  C  // 3:  A+E  // 4:  B  // 5:  A+D  // 6:  E  // 7:  A+B  // 8:  D  // 9:  C  // 10:  E  // 11:  A  // 12:  A+C  // 13:  D  // 14:  B  // 15:  B+E  // 16:  D  // 17:  D  // 18:  E  // 19:  C+E  // 20:  A  // 21:  C  // 22:  A+C  // 23:  B+C  // 24:  D  // 25:  E  // 26:  D  // 27:  D  // 28:  C+E  //

Prüfungsfragen HP-Psych 2022-1

Kommentare zu einzelnen Lösungsvorschlägen -> bitte nach unten scrollen

Hinweis: Die Zahl nach den zwei Schrägstrichen entspricht der Aufgabenziffer in Gruppe B

Frage 1 // 14 (P 22-1): Einfachauswahl. Ein Patient mit emotional instabiler Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ spricht auf eine kognitive Umstruktu­rierung nicht an. Sie denken daher als Alternative zur Veränderung dysfunktionaler Kognitionen an ein Emotions­regulationstraining als Teil der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT).- Welche Aussage zum Emotionsregulationstraining trifft zu?

 □ A Eingeübt wird die Achtsamkeit für vergangene Gefühle
□ B Der Patient soll befähigt werden, mit seinen Gefühlen umzugehen
□ C Gefördert wird, sich stärker mit seinem Gefühl zu identifizieren
□ D Der Patient wird bestärkt, die Wahrnehmung negativer Gefühle zu vermeiden und diese zu unterdrücken
□ E Der Therapeut hilft dem Patienten dabei, problematische Gefühle (z.B. beängstigende Gedanken) zu verstärken

Frage 2 // 6 (P 22-1): Aussagenkombination. Die Zwangsstörung (nach ICD-10

1.     beginnt meist in der Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter
2.     wird als Psychotherapie der Wahl verhaltenstherapeutisch behandelt
3.     ist überzufällig häufig mit einem depressiven Syndrom vergesellschaftet
4.     verläuft häufig chronisch
5.     wird durch Zwangsgedanken und Zwangshandlungen charakterisiert

□   A     Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig
□   B     Nur die Aussagen 1, 2 und 5sind richtig
□   C     Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig
□   D     Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig
□   E     Alle Aussagen sind richtig

Frage 3 // 9 (P 22-1): Aussagenkombination. Typische Symptome der generalisierten Angststörung sind:

1.     Vegetative Symptome (Herzklopfen, Schweißausbrüche, Tremor)
2.     Psychische Symptome (Gefühl von Schwindel, Derealisation, Angst vor Kontrollverlust)
3.     Häufige und unvorhersehbare Episoden von abrupt beginnender intensiver Angst
4.     Gedanken, die sich dauernd wiederholen und als unangenehm und unsinnig empfunden werden
5.     Symptome der Anspannung (Muskelverspannung, Ruhelosigkeit, Nervosität)

□   A     Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig
□   B     Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig
□   C     Nur die Aussagen 1, 2 und 5 sind richtig
□   D     Nur die Aussagen 1, 4 und 5 sind richtig
□   E     Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig

Frage 4 // 19 (P 22-1): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen zu chronischen Depressionen treffen am ehesten zu? Wählen Sie zwei Antworten

□   A   Als chronisch wird eine Depression mit einer Symptomdauer ab 3 Monaten bezeichnet
□   B   Bei chronischen Verläufen der Depression kommen frühe negative Erfahrungen selten vor
□   C   Bei chronischen Formen der Depression finden sich erhöhte Raten an Persönlichkeitsakzentuierungen und -störungen
□   D  Chronische Depressionen sind deckungsgleich mit therapieresistenten Depressionen
□   E   Zur Behandlung von Patienten mit chronischer Depression kommen sowohl Psychotherapie als auch Pharmakotherapie in Betracht

Frage 5 // 1 (P 22-1): Aussagenkombination. Bei einem 35-jährigen Patienten mit insulinpflichtigem Typ-1 Diabetes bemerken Sie während der psychotherapeutischen Behandlung Veränderungen. - Welche der folgenden Symptome lassen Sie an eine Hypoglykämie denken?

1.     Zittern
2.     Unruhe
3.    Reizbarkeit
4.     Größenwahn
5.     Gerötete überwärmte Haut

□   A     Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig
□   B     Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig
□   C     Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig
□   D     Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig
□   E     Nur die Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig

Frage 6 // 10 (P 22-1): Aussagenkombination.  Zu den nichtmedikamentösen Interventionen bei demenziellen Syndromen gehören:

1.     Körperliche Aktivierung
2.     Basale Stimulation
3.     Ergotherapie
4.     Realitätsorientierungstraining (ROT)
5.    Supportive Psychotherapie

□   A     Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig
□   B     Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig
□   C     Nur die Aussagen 1, 2, 4 und 5 sind richtig
□   D     Nur die Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig
□   E     Alle Aussagen sind richtig

Frage 7 // 15 (P 22-1): Mehrfachauswahl. Wählen Sie zwei Antworten. Als Widerstand wird in der Psychoanalyse bezeichnet:

□   A   Interventionstechnik, bei der der Patient mit seinen Interpretationen konfrontiert wird
□   B   das Fernbleiben eines Patienten von einer Therapiestunde, weil er keine Lust habe
□   C   Gleichschwebende Aufmerksamkeit des Analytikers gegenüber den Äußerungen des Patienten
□   D  Das Ziel eines Selbstbehauptungstrainings
□   E   Alles, was sich dem Fortschritt der Behandlung entgegenstellt

Frage 8 // 22 (P 22-1): Mehrfachauswahl. Wählen Sie zwei Antworten. Welche der folgenden Aussagen zur Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) treffen zu?

□   A   Bei ADHS im Erwachsenenalter tritt Substanzmissbrauch gehäuft auf
□   B   Für die Diagnosestellung ist eine Dauer der Symptome von 4 Wochen ausreichend
□   C   Das klinische Bild von Betroffenen in der Kindheit verglichen mit dem von Betroffenen im Erwachsenenalter unterscheidet sich häufig
□   D  Die Diagnose lässt sich begrenzt auf bestimmte Lebensbereiche stellen (z.B. Schule)
□   E   Für das ADHS des Erwachsenenalters ist ein Symptombeginn nach der Pubertät charakteristisch

Frage 9 // 25 (P 22-1): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zu affektiven Störungen (nach ICD-10) treffen zu?

1.     Es wird zwischen einzelnen Episoden und Störungen unterschieden
2.     Die depressive Episode kann mit und ohne somatisches Syndrom auftreten
3.     Der Schweregrad wird unter anderem in leicht, mittelgradig und schwer eingeteilt
4.     Typische Merkmale des somatischen Syndroms sind frühmorgendliches Erwachen, Appetitverlust und Libidoverlust
5.     Eine depressive Störung erhöht das Risiko für eine Herzerkrankung

□   A     Nur die Aussagen 4 und 5 sind richtig
□   B     Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig
□   C     Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig
□   D     Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig
□   E     Alle Aussagen sind richtig

Frage 10 // 2 (P 22-1): Aussagenkombination. Geschäftsunfähigkeit nach BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) besteht

1     bei nicht vollendetem siebten Lebensjahr
2     grundsätzlich im akuten Zustand einer psychischen Erkrankung
3     beim Vorliegen eines die freie Willensentscheidung ausschließenden Zustandes krankhafter Störung der Geistestätigkeit, sofern dieser nicht vorübergehend ist
4     bei Rechenstörung
5     bei Analphabetismus

 □   A     Nur die Aussage 3 ist richtig
□   B     Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig
□   C     Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig
□   D     Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig
□   E     Alle Aussagen sind richtig

Frage 11 // 16 (P 22-1): Aussagenkombination. Welche der  Aussagen zur Ausübung der Psychotherapie treffen zu? - Zu den Behandlungsformen der Psychotherapie werden gerechnet:

1     Homöopathie
2     Hypnotherapie
3     Psychopharmakotherapie
4     Logotherapie
5     Gestalttherapie

□   A     Nur die Aussagen 2 und 5 sind richtig
□   B     Nur die Aussagen 1, 2 und 5 sind richtig
□   C     Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig
□   D     Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig
□   E     Nur die Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig

Frage 12 // 20 (P 22-1): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zum SORKC-Modell aus der Verhaltenstherapie trifft (treffen) zu?

1     Stimulus (“S“) bezeichnet das sichtbare, problematische Verhalten
2     Das Modell berücksichtigt konstitutionelle und biologisch-physiologische Aspekte eines problematischen Verhaltens nicht
3     Ziel ist die Aufdeckung und Bearbeitung unbewusster psychischer Konflikte
4     Mit Hilfe des Modells lassen sich dem Klienten auslösende und aufrechterhaltende Bedingungen eines problematischen Verhaltens vermitteln
5     Für die Therapieplanung ist das Modell ungeeignet

□   A     Nur die Aussage 4 ist richtig
□   B     Nur die Aussagen 1 und 4 sind richtig
□   C     Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig
□   D     Nur die Aussagen 1, 2 und 5 sind richtig
□   E     Nur die Aussagen 1, 3 und 4sind richtig

Frage 13 // 23 (P 22-1): Mehrfachauswahl. Welche zwei der folgenden Aussagen zur Unterscheidung zwischen Demenz bei Alzheimer-Krankheit und Depression treffen zu?

□   A   Bei der Depression besteht meist eine deutliche Störung des Orientierungsvermögens und der Gedächtnis­funktionen
□   B   Ein korrekt ausgeführter Uhren-Zeichen-Test spricht gegen eine schwere Demenz
□   C   Ein Mini-Mental-Status-Test (MMST) wird bei der Diagnose und Verlaufskontrolle der Demenz verwendet
□   D  Der „typische“ depressive Patient überspielt seine Unsicherheiten um kompetent zu wirken
□   E   Der „typische“ demente Patient im Frühstadium klagt über Vergesslichkeit und aggraviert seine Leistungs-einbußen

Frage 14 // 27 (P 22-1): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zum Alkoholdelir treffen zu?

1. Es tritt meist innerhalb von Stunden bis Tagen nach plötzlicher Unterbrechung einer chronischen Zufuhr von Alkohol auf
2. Es tritt meist innerhalb weniger Minuten nach plötzlicher Unterbrechung einer chronischen Zufuhr von Alkohol auf
3. Im Vollbild eines Alkoholdelirs treten Orientierungsstörungen auf

4. Tremor ist ein typisches Symptom

5. Eine Komplikation eines Alkoholdelirs ist ein Übergang in ein Koma

□   A     Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig
□   B     Nur die Aussagen 1, 4 und 5 sind richtig
□   C     Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig
□   D     Nur die Aussagen 1, 3, 4 und 5 sind richtig
□   E     Nur die Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig

Frage 15 // 3 (P 22-1): Mehrfachauswahl. Wählen Sie zwei Antworten. Ein Therapeut beabsichtigt bei einem Patienten mit Prüfungsangst eine systematische Desensibilisierung durchzuführen. Welche der folgenden Aussagen zur systematischen Desensibilisierung treffen zu?

□   A   Es handelt sich um ein Reizkonfrontationsverfahren
□   B   Systematische Desensibilisierung ist bei chronischem Asthma bronchiale kontraindiziert
□   C   Systematische Desensibilisierung ist bei früherem Drogenkonsum kontraindiziert
□   D  Systematische Desensibilisierung ist bei Epilepsie kontraindiziert
□   E   Systematische Desensibilisierung ist bei starker kognitiver Vermeidung weniger erfolgversprechend

Frage 16 // 11 (P 22-1): Einfachauswahl. Im Rahmen der Psychotherapie sind Gruppentherapien als Alternative zu Einzeltherapien denkbar. Behandlung werden oft Entspannungsmethoden eingesetzt. Welche Aussage zu Entspannungsmethoden trifft am ehesten zu?

□   A   Eine auf das Gebiet der Psychotherapie beschränkte Heilpraktikererlaubnis berechtigt grundsätzlich auch zur Durchführung einer Gruppentherapie
□   B   Gruppentherapien sind bei depressiven Störungen kontraindiziert
□   C   Gruppentherapien kommen nur bei der Behandlung zwischenmenschlicher Probleme in Frage
□   D  Die Wirkfaktoren sind in der Einzel- und Gruppentherapie völlig identisch
□   E   In methodenorientierten Psychotherapiegruppen geht es vor allem um die Bearbeitung gruppendynamischer Konflikte

Frage 17 // 21 (P 22-1): Aussagenkombination. Typische Symptome einer akuten Schizophrenie sind:

1.   Gedankeneingebung
2.   Wahnwahrnehmungen
3.   Multiple Persönlichkeit
4.   Sopor
5.   Akustische Halluzinationen

□   A     Nur die Aussagen 2 und 5 sind richtig
□   B     Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig
□   C     Nur die Aussagen 1, 2 und 5 sind richtig
□   D     Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig
□   E     Nur die Aussagen 1, 2, 4 und 5 sind richtig

Frage 18 // 24 (P 22-1): Aussagenkombination. Auf welchen der folgenden Rechtsgrundlagen kann ein volljähriger Patient mit Schizophrenie in einer geschlossenen Station eines psychiatrischen Krankenhauses aufgenommen werden?

1.     Nach Beschluss einer Kommission der zuständigen Ärztekammer
2.     Nach Strafrecht
3.     Nach dem Unterbringungsrecht des jeweiligen Landes (z.B. Psychisch-Kranken-Gesetz)
4.     Nach bürgerlichem Recht (BGB, Betreuungsrecht)
5.     Nach eigener Freiwilligkeitserklärung

□   A     Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig
□   B     Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig
□   C     Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig
□   D     Nur die Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig
□   E     Alle Aussagen sind richtig

Frage 19 // 26 (P 22-1): Einfachauswahl. Eine Patientin erzählt von ihren Problemen: Sie habe seit Jahren immer wieder Kopfschmerzen, Brustschmerzen, Herzstechen, Übelkeit, Durchfall, sexuelle Gleichgültigkeit, Kloß im Hals und Muskelschmerzen. Keiner der Fachärzte, die sie aufgesucht habe, habe etwas gefunden. Sie beklagt deren Inkompetenz. - Sie haben den Verdacht auf eine Somatisierungsstörung. Welche Aussage zum therapeutischen Vorgehen trifft zu?

 □   A   Der Therapeut sollte die Patientin ablehnen, weil die Beschwerden möglicherweise doch organisch bedingt sind
□   B   Da die Patientin stark körperlich leidet, ist automatisch von hoher Veränderungsmotivation auszugehen
□   C   Der Therapeut sollte die Patientin zu körperlichem Schonverhalten motivieren
□   D  Der Therapeut sollte gemeinsam mit der Patientin ein Störungsmodell erarbeiten
□   E   Der Therapeut sollte das „Checking-Verhalten“ (Selbstüberprüfung der Körperfunktionen, z.B. Blutdruck messen) der Patientin fördern und ihr empfehlen, dieses zur Beruhigung einzusetzen

Frage 20 // 4 (P 22-1):Einfachauswahl. Unter Zerfahrenheit versteht man in der Psychopathologie:

□   A  das phänomenologische Bild der Parathymie
□   B   eine formale Denkstörung
□   C   eine Aufmerksamkeitsstörung
□   D  eine Störung der Affektivität
□   E   eine Bewusstseinsstörung

Frage 21 // 7 (P 22-1): Mehrfachauswahl.Welche zwei der folgenden Aussagen zur Hebephrenie treffen zu?

□   A   Das Krankheitsbild ist unter anderem gekennzeichnet durch ungeordnetes Denken, weitschweifige Sprache sowie verantwortungsloses und unvorhersehbares Verhalten
□   B   Der Beginn der Erkrankung liegt meist zwischen der Pubertät und der Mitte des 3. Lebensjahrzehntes
□   C   Eindeutige und anhaltende Verflachung oder Inadäquatheit des Affekts können zwar in leichter Form vorkommen, bestimmen aber nicht das klinische Bild
□   D  Halluzinationen und Wahn bestimmen das klinische Bild
□   E   Die Störung wird meist rasch erkannt, da katatone motorische Erscheinungen im Vordergrund stehen

Frage 22 // 12 (P 22-1): Mehrfachauswahl. Welche zwei der folgenden Aussagen treffen zu? Klassische psychoanalytische Techniken, um unbewusste psychische Anteile zu erkennen und zu verstehen, sind:

□   A   Freies Assoziieren während der Therapiestunde
□   B   Autosuggestion des Patienten während der Therapiestunde
□   C   Deutung von sogenannten Fehlleistungen
□   D  Strukturierte und standardisierte Interviews
□   E   Brainstorming

Frage 23 // 17 (P 22-1): Aussagenkombination. Unkontrollierte Steigerung des Antriebs (Antriebsenthemmung) wird beobachtet

1.     bei organischen psychischen Störungen
2.     bei Dysthymia
3.     bei Manie
4.     nach Einnahme von Substanzen des Amphetamintyps
5.    nach Einnahme von Alkohol

□   A     Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig
□   B     Nur die Aussagen 2 und 5 sind richtig
□   C     Nur die Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig
□   D     Nur die Aussagen 1, 3, 4 und 5 sind richtig
□   E     Alle Aussagen sind richtig

Frage 24 // 28 (P 22-1): Mehrfachauswahl. Welche zwei der folgenden Aussagen treffen zu? Kennzeichnend für den „pathologischen Rausch“ ist:

□   A   Rausch durch pathologisch gesteigerte Trinkmenge
□   B   Rausch durch illegale Droge mit dem Erscheinungsbild eines üblichen Alkoholrausches
□   C   Auftreten psychopathologischer Symptome wie z.B. Situationsverkennung
□   D  Der Rausch geht im Regelfall über in ein manifestes Alkoholdelir
□   E   Auftreten nach Zufuhr einer relativ geringen Menge Alkohol

Frage 25 // 5 (P 22-1): Mehrfachauswahl. Welche zwei der folgenden Aussagen treffen zu? Nach Diagnosestellung einer schweren depressiven Episode

□   A   sollte die Akutbehandlung von einem Arzt durchgeführt werden
□   B   ist eine alleinige psychotherapeutische Behandlung ausreichend erfolgversprechend
□   C   muss die Behandlung wegen einer möglichen Suizidgefahr immer auf einer beschützenden Station eines psychiatrischen Fachkrankenhauses durchgeführt werden
□   D  ist eine kombinierte Behandlung, bestehend aus medikamentöser Behandlung und Psychotherapie, angezeigt
□   E   ist bei Entscheidung für eine medikamentöse Behandlung ein Antipsychotikum das Medikament der 1. Wahl

Frage 26 //8 (P 22-1): Aussagenkombination. Um einen sekundären Krankheitsgewinn kann es sich handeln bei

1.     Entlastung des Kranken von alltäglichen Verpflichtungen
2.     Emotionale Zuwendung von Angehörigen
3.     Aufmerksamkeit von Seiten des medizinischen Personals
4.     Nachlassen von krankheitsbedingten Beschwerden
5.     Krankheitsbedingter Berentung

□   A     Nur die Aussagen 1 und 5 sind richtig
□   B     Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig
□   C     Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig
□   D     Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig
□   E     Alle Aussagen sind richtig

Frage 27 // 13 (P 22-1): Aussagenkombination. Inhaber einer auf das Gebiet der Psychotherapie beschränkten Heilpraktikererlaubnis dürfen grundsätzlich im Rahmen der psychotherapeutischen Behandlung anbieten:

1.     Bewusstseinsveränderung durch Gabe von LSD (psychotropes Halluzinogen)
2.     Kognitive Umstrukturierung
3.     Training von berufsbezogenen Fähigkeiten
4.     Kommunikationstraining
5.     Einbeziehung von Freunden und Angehörigen des Patienten

□   A     Nur die Aussagen 2 und 5 sind richtig
□   B     Nur die Aussagen 4 und 5 sind richtig
□   C     Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig
□   D     Nur die Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig
□   E     Alle Aussagen sind richtig

Frage 28 // 18 (P 22-1): Aussagenkombination. Zu den Symptomen bzw. Folgen eines häufigeren und chronischen Cannabiskonsums zählen:

1.     Miosis (Verengung der Pupillen)
2.     Amotivationales Syndrom
3.     Echopsychosen (Flashbacks)
4.     Misstrauisch-dysphorische Verstimmungszustände
5.     Schizophrenieartige paranoid-halluzinatorische Psychosen

□   A     Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig
□   B     Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig
□   C     Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig
□   D     Nur die Aussagen 1, 3, 4 und 5 sind richtig
□   E     Nur die Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig

Lösungsschlüssel mit ausgewählten Kommentaren

HPP-Prüfung vom 16.03.2022

Frage 1 // 14 (P 22-1): B ist richtig
Frage 2 // 6 (P 22-1): E Alle Aussagen sind richtig

Frage 3 // 9 (P 22-1): C Nur 1, 2 und 5 sind richtig. - Zu 2: Die beschriebenen Symptome - auch Angst vor Kontrollverlust - finden sich in der ICD-10 unter B 9-11. - Zu 3: Beschrieben werden hier die Symptome einer Panikstörung

Frage 4 // 19 (P 22-1): C+E sind richtig. - Zu A: Falsch. Die Mindestdauer einer chronischen Depression = Dysthymia ist 2 Jahre. - Zu C: Persönlichkeitsakzentuierung = Persönlichkeitszüge, die einer leichten Persönlichkeitsstörung ähneln. Bei schätzungsweise 40 % der Patienten mit chronischen Depressionen finden sich begleitend Persönlichkeitszüge einer abhängigen, histrionischen, narzisstischen, ängstlich-vermeidenden oder emotional instabilen Persönlichkeitsstörung.

Frage 5 // 1 (P 22-1): B Nur 1, 2 und 3 sind richtig. - Zu 5: Typische Symptome einer Unterzuckerung sind u.a. Schwitzen, Zittern, Herzrasen und BLASSE HAUT (u.a. um Nase und Mund)

Frage 6 // 10 (P 22-1): E Alle Aussagen sind richtig. - Zu 2: "Basale Stimulation" = Stimulierung von elementaren Sinnesreizen wie Berührungen, Gerüche, Geschmack, Geräusche, Gesang, Tast- und Spürerfahrungen u.a.m. Dies soll es den Patienten ermöglichen, sich und ihre Umwelt besser wahrzunehmen.

Frage 7 // 15 (P 22-1): B und E sind richtig
Frage 8 // 22 (P 22-1): A+C sind richtig

Frage 9 // 25 (P 22-1): E Alle Aussagen sind richtig. - Zu 5: Depressionen gehen mit einer erhöhten Ausschüttung des Stresshormons Cortisol einher. Dies führt langfristig zu einer vermehrten Fettablagerung in den Gefäßen und zur Arterien­verkalkung. Damit steigt für depressive Patienten das Risiko, eine koronare Herzerkrankung zu entwickeln.

Frage 10 // 2 (P 22-1): C 1 und 3 sind richtig

Frage 11 // 16 (P 22-1): D Nur 2, 4 und 5 richtig. - Zu 4: Nicht verwechseln! Die von Viktor Frankl entwickelte Logotherapie (sinnorientierte Psychotherapie) hat nichts mit "Logopädie" zu tun.

Frage 12 // 20 (P 22-1): A Nur Aussage 4 ist richtig
Frage 13 // 23 (P 22-1): B und C sind richtig
Frage 14 // 27 (P 22-1): D Nur 1, 3, 4 und 5 sind richtig
Frage 15 // 3 (P 22-1): A+E sind richtig
Frage 16 // 11 (P 22-1): A ist richtig
Frage 17 // 21 (P 22-1): C Nur 1, 2 und 5 sind richtig

Frage 18 // 24 (P 22-1): D Nur 2, 3, 4 und 5 sind richtig.

Zu 2: Richtig. Vgl. hierzu StGB §63: "Hat jemand eine rechtswidrige Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit (§ 20) oder der verminderten Schuldfähigkeit (§ 21) begangen, so ordnet das Gericht die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an, wenn die Gesamtwürdigung des Täters und seiner Tat ergibt, dass von ihm infolge seines Zustandes erhebliche rechtswidrige Taten... zu erwarten sind und er deshalb für die Allgemeinheit gefährlich ist" (= Maßregelvollzug). -
Zu 4:
Richtig. Vorausgesetzt natürlich, die betroffene Person steht unter Betreuung. Die Unterbringung nach dem Betreuungsrecht (zivilrechtliche Unterbringung) wird in §1906 BGB geregelt. Eine Unterbringung nach BtG ist nur zulässig, wenn auf Grund einer psychischen Krankheit oder einer geistigen/seelischen Behinderung die Gefahr besteht, dass er sich selbst tötet oder ein drohender gesundheitlicher Schaden nicht anders abgewendet werden kann (Beispiel: ärztlicher Eingriff, Heilbehandlung etc.). Die Unterbringung erfolgt durch den  Betreuer nach Genehmigung durch das Betreuungsgericht. - Eine Unterbringung als Folge von Fremdgefährdung + psychische Störung ist bei der zivilrechtlichen Unterbringung nicht vorgesehen.
Zu 5:
Richtig. Gemeint ist hier eine eigenhändig unterschriebene Willenserklärung (Freiwilligenerklärung),aus der hervorgeht, dass jemand "auf Verlangen" (= aus freiem Willen) untergebracht werden will

Frage 19 // 26 (P 22-1): D ist richtig
Frage 20 // 4 (P 22-1): B ist richtig
Frage 21 // 7 (P 22-1): A+B sind richtig
Frage 22 // 12 (P 22-1): A+C sind richtig
Frage 23 // 17 (P 22-1): D Nur 1, 3, 4 und 5 sind richtig

Frage 24 // 28 (P 22-1): C+E sind richtig
Frage 25 //5 (P 22-1): A+D sind richtig.
Frage 26 // 8 (P 22-1): D Nur 1, 2, 3 und 5 sind richtig.
Frage 27 // 13 (P 22-1):
D Nur 2, 3, 4 und 5 sind richtig

Frage 28 // 18 (P 22-1): E Nur 2, 3, 4 und 5 sind richtig. - Zu 4+5: In der Frage geht es um chronischen Cannabiskonsum. Hierfür typische Symptome bzw. Folgen sind neben den unter1-3 genannten Merkmalen auch "drogeninduzierte Psychosen" mit Symptomen einer paranoiden Schizophrenie und depressive Syndromen (sozialer Rückzug, Misstrauen, Antriebslosigkeit etc.), die z.T. Tage anhalten.