Schriftliche Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie

20. März 2019

Lösungen gemäß offiziellem Lösungsschlüssel, Gruppe A: (ohne Gewähr)

1: D // 2: C // 3: C // 4:E // 5: B+E // 6: E // 7: B // 8: E // 9: C // 10:A+D // 11: C // 12: D // 13: A // 14: B+E// 15: E // 16:B // 17: A // 18: E // 19: A+C // 20: D // 21: C // 22: B+E // 23: C // 24: B+D // 25: C // 26: A+E // 27: C // 28: B//

Zu 6, 10 + 22: Die offizielle Lösung weicht von unserer ursprünglichen Einschätzung ab, Kommentar siehe Lösungsteil

 

Lösungen gemäß offiziellem Lösungsschlüssel, Gruppe B: (ohne Gewähr)

1:B+E // 2: A+D// 3:E  // 4:D // 5:C // 6:C // 7:C // 8:A+E // 9:C // 10: E// 11:B // 12:B+E // 13:C // 14:D // 15:B // 16:C  // 17:C// 18:B // 19:E // 20:D // 21:A // 22:E // 23:A  // 24:E // 25:C// 26:A+C // 27:B+E // 28:B+D //

Zu 2, 10 + 12: Die offizielle Lösung weicht von unserer ursprünglichen Einschätzung ab, Kommentar siehe Lösungsteil

Schriftliche Prüfung vom März 2019 (Gruppe A)

Die Lösungen finden Sie im Anschluss an die Prüfungsfragen. Bitte bei Bedarf nach unten scrollen.

Hinweis: Die Zahl nach den zwei Schrägstrichen entspricht der Aufgabenziffer in Gruppe B

Frage 1 // 14 (P 19-1): Einfachauswahl. Welche Aussage zu Demenzerkrankungen trifft zu?

□ A Die Lewy-Körperchen-Demenz ist die häufigste Form der Demenzerkrankung
□ B Die Demenz bei Alzheimer-Krankheit ist durch einen akuten Beginn und den plötzlichen Verfall der kognitiven Fähigkeiten gekennzeichnet
□ C Die Creuzfeldt-Jakob-Krankheit tritt als sehr langsam fortschreitende Demenz in Erscheinung
□ D Zu Beginn der Demenz bei Pick-Krankheit (frontotemporale Demenz) stehen Charakterveränderungen und der Verlust sozialer Fähigkeiten im Vordergrund
□ E Die Blutwerte zeigen bei Demenz spezifische Veränderungen

 

Frage 2 // 6 (P 19-1): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen trifft (treffen) zu? Negativsymptome eines schizophrenen Residuums ist/sind:

(1)  Psychomotorische Verlangsamung
(2Affektverflachung
(3)  Passivität und Initiativemangel
(4)  Akustische und optische Halluzinationen
(5)  Negativismus

□ A Nur die Aussage 5 ist richtig
□ B Nur die Aussagen 1 und 4 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig
□ E Alle Aussagen sind richtig

Frage 3 // 9 (P 19-1): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Neben der Pharmakotherapie und Psychotherapie sind nachgewiesen wirksame Methoden der Behandlung der depressive Episode:

(1) Wachtherapie
(2) Elektrokonvulsive Therapie (EKT)
(3) Hyperbare Oxygenierung
(4) Lichttherapie
(5) Aderlass

□ A  Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig
□ B  Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig
□ C  Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig
□ D  Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig
□ E  Alle Aussagen sind richtig

Frage 4 // 19 (P 19-1): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Zu den typischen Differentialdiagnosen bei einer depressiven Episode (nach ICD-10) zählen:

(1) Organisch bedingte depressive Symptomatik
(2) Paranoide Persönlichkeitsstörung
(3) Anpassungsstörung
(4) Hypothyreose
(5) Dysthymia

□ A  Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig
□ B  Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig
□ C  Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig
□ D  Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig
□ E Nur die Aussagen 1, 3, 4 und 5 sind richtig

Frage 5 // 1 (P 19-1): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen zur psychotischen Störung Alkoholhalluzinose treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten

□ A  Wahnideen sprechen gegen eine Alkoholhalluzinose
□ B  Psychomotorische Störungen wie z.B. Erregung können auftreten
□ C  Charakteristisch sind ausgeprägte vegetative Begleiterscheinungen
□ D  Bewusstseinseintrübung ist ein Hauptmerkmal bei der Alkoholhalluzinose
□ E  Die Alkoholhalluzinose ist typischerweise durch akustische Halluzinationen und Angst gekennzeichnet

Frage 6 // 10 (P 19-1): Einfachauswahl. Eine Frau bittet einen Therapeuten wegen ihres 7-jährigen Sohnes, der an einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) leidet, um Hilfe. Welche Aussage trifft zu?

□ A  Der Therapeut sollte grundsätzlich von einer Psychopharmakotherapie abraten
□ B  Bei oppositionellem Problemverhalten des Kindes ist ein Elterntraining kontraindiziert
□ C  Ein soziales Kompetenztraining ist immer indiziert
□ D  Bei Kindern mit Problemen in der Schule sollte der Schwerpunkt der Behandlung auf einer Psychoedukation der Eltern liegen
□ E  Mit einem Token-System (z.B. Sternchen, die in andere Verstärker eingetauscht werden können) lässt sich Verhalten gezielt operant konditionieren

Frage 7 // 15 (P 19-1): Einfachauswahl. Welche Aussage trifft zu? Bei der Erhebung der Anamnese eies depressiven Patienten ist die Frage nach der Suizidalität obligat, um

□ A  die Angehörigen in die Verantwortung nehmen zu können
□ B  den Grad der suizidalen Gefährdung abschätzen zu können
□ C  das für den Betroffenen richtige Antidepressivum auswählen zu können
□ D  die als Voraussetzung für Suizidhandlungen unerlässlichen depressiven Wahninhalte erfassen zu können.
□ E  den Betroffenen stationär unterbringen zu können

Frage 8 // 22 (P 19-1): Einfachauswahl. Welches der folgenden Therapieverfahren eignet sich besonders für die Behandlung der Zwangsstörung

□ A  Psychopharmakotherapie mit Mood Stabilizern (Stimmungsstabilisierer)
□ B  Katathyme imaginative Therapie
□ C  Hypnose
□ D  Kognitive Verhaltenstherapie ohne Exposition
□ E  Kognitive Verhaltenstherapie einschließlich Exposition

Frage 9 // 25 (P 19-1): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Bei einer posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) nach ICD-10 treten folgende Symptome grundsätzlich auf:

(1) Sozialer Rückzug
(2) Depression
(3) Albträume
(4) Ideenflucht
(5) Logorrhö

□ A  Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig
□ B  Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig
□ C  Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig
□ D  Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig
□ E  Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig

Frage 10 // 2 (P 19-1): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Therapiemethoden sollten bei der Behandlung einer spezifischen Phobie im Vordergrund stehen? Wählen Sie zwei Antworten

□ A  Entspannungsverfahren
□ B  Medikamentöse Behandlung mit Antidedpressiva
□ C  Medikamentöse Behandlung mit Anxiolytika
□ D  Expositionstherapie
□ E  Psychodynamische Therapie

Frage 11 // 16 (P 19-1): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Diagnostische Leitlinien für den schädlichen Gebrauch von psychotropen Substanzen (nach ICD-10) sind:

(1) Sozial unüblicher Konsum der entsprechenden Substanz
(2) Starker Wunsch oder eine Art Zwang die Substanz zu konsumieren
(3) Fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Substanzkonsums
(4) Körperliche Störung aufgrund des Substanzkonsums
(5) Psychische Störung aufgrund des Substanzkonsums

□ A  Nur die Aussagen 1 und 5 sind richtig
□ B  Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig
□ C  Nur die Aussagen 4 und 5 sind richtig
□ D  Nur die Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig
□ E  Alle Aussagen sind richtig

Frage 12 // 20 (P 19-1): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zur psychiatrisch-psychotherapeutischen Diagnostik treffen zu?

(1) In der Anamnese sollte auch immer nach körperlichen Vorerkrankungen gefragt werden
(2) Zu einer vollständigen psychiatrisch-psychotherapeutischen Anamnese gehört auch die Sexualanamnese
(3) Nach Suizidalität sollte nicht im Erstgespräch gefragt werden, da in dieser Situation noch keine Vertrauensbasis zwischen Patient und Untersucher besteht
(4) Die Beurteilung der Orientierung, der Affektivität, des Antriebs und der Wahrnehmung sind wichtige Inhalte des psychopathologischen Befundes
(5) Anamnese, eigene Beobachtungen des Untersuchers sowie gegebenenfalls psychologische Tests und fremdanamnestische Angaben sind die Grundlage für die Erstellung eines psychopathologischen Befundes

□ A  Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig
□ B  Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig
□ C  Nur die Aussagen 1, 2 3 und 4 sind richtig
□ D  Nur die Aussagen 1, 2, 4 und 5 sind richtig
□ E  Alle Aussagen sind richtig

Frage 13 // 23 (P 19-1): Aussagenkombination. Ein 49-jähriger Mann kommt in Ihre Praxis, da er sich seit mehreren Wochen und ohne erkennbaren Anlass traurig und weniger leistungsfähig als früher fühlt. Sie vermuten eine leichte depressive Episode (nach ICD-10). - Welche der folgenden Symptome passen am besten zu dieser Verdachtsdiagnose?

(1) Kreisende Gedanken
(2) Verarmungswahn
(3) Antriebsstörung
(4) Schlafstörungen
(5) Bewusstseinsstörung

□ A  Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig
□ B  Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig
□ C  Nur die Aussagen 1, 4 und 5 sind richtig
□ D  Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig
□ E  Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig

Frage 14 // 27 (P 19-1): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen zur Somatisierungsstörung (nach ICD-10) treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten!

□ A  Die Betroffenen sind aufgrund ihres hohen Leidensdruckes meist rasch zu einer Psychotherapie motivierbar
□ B  Im Störungsverlauf kann es zu einer Abhängigkeit oder einem Missbrauch von Medikamenten kommen
□ C  Die Diagnose kann nach 3 Monaten bei entsprechender Symptomatik gestellt werden
□ D  Die Störung tritt bei beiden Geschlechtern gleich häufig auf
□ E  Die Störung beginnt meist im frühen Erwachsenalter

Frage 15 // 3 (P 19-1): Aussagenkombination. Bei welchen der folgenden Erkrankungen wirken psychische Faktoren in der Krankheitsentstehung oder -verschlimmerung mit?

(1) Colitis ulcerosa
(2) Enterocolitis regionalis (Morbus Crohn)
(3) Asthma bronchiale
(4) Essentielle arterielle Hypertonie
(5) Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte)

□ A Nur die Aussagen 1 und 4 sind richtig
□ B Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 1, 3, und 4 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig
□ E Alle Aussagen sind richtig

Frage 16 // 11 (P 19-1): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zur Benzodiazepinabhängigkeit trifft (treffen) zu?

(1) Abhängigkeitsstörungen von Benzodiazepinen sind selten und treten in der Regel erst nach sechs Monaten Gebrauch auf.
(2) Die Halbwertszeiten von Benzodiazepinen haben keinen Einfluss auf den Zeitpunkt des Auftretens von Entzugserscheinungen.
(3) Durch kontrollierte und zeitlich begrenzte Verschreibungen lässt sich das Risiko einer Abhängigkeitsentwicklung verringern.
(4)  Risiken des langfristigen Gebrauchs von Benzodiazepinen sind neben der Abhängigkeitsentwicklung, Sturzneigung und kognitive Einbußen.
(5) In der Substitutionstherapie hat sich Methadon bei Benzodiazepinabhängigkeit bewährt.

□ A Nur die Aussage 4 ist richtig
□ B Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig
□ C Nur die Aussagen 1, 2, und 3 sind richtig
□ D Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig
□ E Nur die Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig

Frage 17 // 21 (P 19-1): Einfachauswahl. In der psychotherapeutischen Behandlung werden oft Entspannungsmethoden eingesetzt. Welche Aussage zu Entspannungsmethoden trifft am ehesten zu?

□ A  Das Erlernen einer Entspannungsmethode (z.B. progressive Muskelrelaxation) ist notwendig, um die systematische Desensibilisierung erfolgreich umsetzen zu können
□ B  Die Wirkung von progressiver Muskelrelaxation (PMR) beruht auf autosuggestiver Konzentration□ C  Bei der Anwendung von Entspannungsmethoden können keine Angstzustände auftreten□ D  Entspannungsmethoden sind bei Abhängigkeitserkrankungen kontraindiziert□ E  Vor dem Einsatz von Entspannungsmethoden sollten Beruhigungsmedikamente eingenommen werden

Frage 18 // 24 (P 19-1): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Typische formale Denkstörungen bei einer manifesten Schizophrenie sind:

(1) Katalepsie
(2) Gedankenentzug
(3) Gedankenabreißen
(4) Inkohärenz
(5) Neologismen

□ A  Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig
□ B  Nur die Aussagen 1, 2 und 5 sind richtig
□ C  Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig
□ D  Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig
□ E  Nur die Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig

Frage 19 // 26 (P 19-1): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten. - Typische Methoden/Vorgehensweisen der kognitiven Umstrukturierung sind am ehesten:

□ A  Empirische Überprüfung verzerrter Wahrnehmungen
□ B  Traumdeutung
□ C  Sokratischer Dialog
□ D  Motivierende Gesprächsführung (Motivational Interviewing)
□ E  Empathisches Validieren

Frage 20 // 4 (P 19-1) Aussagenkombination. Welche der folgenden Störungen werden nach ICD-10 zu den neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen gerechnet:

(1) Angststörungen
(2 )Zwangsstörungen
(3) Schizophrenien
(4) Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen
(5) Dissoziative Störungen

□ A  Nur die Aussagen 1 und 5 sind richtig
□ B  Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig
□ C  Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig
□ D  Nur die Aussagen 1, 2, 4 und 5 sind richtig
□ E  Alle Aussagen sind richtig

Frage 21 // 7 (P 19-1): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Diagnostische Leitlinien für ein Delir (nach ICD-10) sind:

(1) Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus
(2) Irreversible kognitive Störung
(3) Dauer seit mindestens 6 Monaten
(4) Störungen des Bewusstseins und der Aufmerksamkeit
(5) Affektive Störungen wie Depression, Angst und Reizbarkeit

□ A  Nur die Aussagen 1 und 5 sind richtig
□ B  Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig
□ C  Nur die Aussagen 1, 4 und 5 sind richtig
□ D  Nur die Aussagen 1, 2, 4 und 5 sind richtig
□ E  Nur die Aussagen 1, 3, 4 und 5 sind richtig

Frage 22 // 12 (P 19-1): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten. - Das Rollenspiel im Rahmen der Verhaltenstherapie beruht insbesondere auf den Lernmechanismen:

□ A  Indirekte Bestrafung
□ B  Positive Verstärkung
□ C  Negative Verstärkung
□ D  Lernen am Modell
□ E  Habituation

Frage 23 // 17 (P 19-1): Aussagenkombination. .Welche der folgenden Aussagen zur freiheitsentziehenden Unterbringung eines Betreuten (nach Bürgerlichem Gesetzbuch, BGB) treffen zu?

(1) Eine Unterbringung des Betreuten durch den Betreuer, die mit Freiheitsentziehung verbunden ist, ist nur zulässig, solange sie zum Wohl des Betreuten erforderlich ist.
(2) Die Unterbringung ist nur mit Genehmigung des Betreuungsgerichts zulässig. Ohne die Genehmigung ist die Unterbringung nur zulässig, wenn mit dem Aufschub Gefahr verbunden ist; die Genehmigung ist dann unverzüglich nachzuholen
(3) Liegt eine Patientenverfügung vor, so ist eine Unterbringung nach BGB nicht möglich
(4) Eine Unterbringung ist nur in psychiatrischen Kliniken, nicht aber in Pflegeheimen möglich
(5) Im Rahmen der Erteilung einer Genehmigung zur Unterbringung muss das zuständige Gericht ein Sachverständigengutachten einholen

□ A  Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig
□ B  Nur die Aussagen 2 und 5 sind richtig
□ C  Nur die Aussagen 1, 2 und 5 sind richtig
□ D  Nur die Aussagen 1, 2, 3, und 4 sind richtig
□ E  Alle Aussagen sind richtig

 

Frage 24 // 28 (P 19-1): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen zu? Wählen Sie zwei Antworten. - Bei einer katatonen Schizophrenie (nach ICD-10)

□ A  kann autogenes Training erfolgreich eingesetzt werden
□ B  kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen
□ C  treten keine Halluzinationen auf
□ D  stehen psychomotorische Störungen stehen im Vordergrund
□ E  sind Psychopharmaka kontraindiziert

Frage 25 //5 (P 19-1): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zu Chorea Huntington treffen zu?

(1) Erste Symptome der Krankheit zeigen sich meist zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr
(2) Bei frühzeitiger Therapie kann die Erkrankung geheilt werden
(3) Psychische Beschwerden gehen den Bewegungsstörungen oft mehrere Jahre voraus
(4) Die Bewegungsstörungen beginnen meist mit Hyperkinesen bei verringertem Muskeltonus
(5) Die geistige Leistungsfähigkeit ist nicht beeinträchtigt

□ A  Nur die Aussagen 1,und 2 sind richtig
□ B  Nur die Aussagen 3 und 5 sind richtig
□ C  Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig
□ D  Nur die Aussagen 1, 3, 4 und 5 sind richtig
□ E  Alle Aussagen sind richtig

Frage 26 // 8 (P 19-1): Mehrfachauswahl. Welche der folgenden Aussagen zum Intelligenztest (z.B. Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene, Mittelwert 100, Standardabweichung 15) treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten!

 □ A  Bei einem IQ (Intelligenzquotient) von 100 haben 50% der Referenzgruppe einen höheren Intelligenzquotienten
□ B  Ein IQ von 50 entspricht der durchschnittlichen Intelligenz
□ C  Ein IQ von 115 entspricht einem Prozentrang von 99 (99% der Referenzgruppe erreichen niedrigere Werte im Test)
□ D  30% der Menschen liegen zwischen einem IQ von 85 und 115
□ E  Ein IQ von weniger als 20 entspricht nach ICD-10 einer schwersten Intelligenzminderung

Frage 27 // 13 (P 19-1): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen trifft (treffen) zu? Für eine schizoide Persönlichkeitsstörung (nach ICD-10) spricht/sprechen am ehesten:

(1) Wenige oder überhaupt keine Tätigkeiten bereiten Freude
(2) Starke Neigung zu theatralischem Verhalten und übertriebener Ausdruck von Gefühlen
(3) Übersteigertes Interesse an sexuellen Erfahrungen mit anderen Menschen
(4) Mangel an engen Freunden oder vertrauensvollen Beziehungen
(5) Übermäßiges Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung

□ A  Nur die Aussage 4 ist richtig
□ B  Nur die Aussagen 1, und 2 sind richtig
□ C  Nur die Aussagen 1, und 4 sind richtig
□ D  Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig
□ E  Nur die Aussagen 1, 3, 4 und 5 sind richtig

Frage 28 // 18 (P 19-1): Aussagenkombination. Welche der folgenden Aussagen zu den somatoformen Störungen (nach ICD-10) treffen zu?

(1) Depressive Störungen können begleitend auftreten
(2) In den meisten Fällen geht einer somatoformen Schmerzstörung eine nachweisbare organische Ursache (z.B. Verletzung) voraus
(3) Eine Chronifizierung tritt nur in sehr seltenen Fällen auf
(4) Beim Vorliegen einer somatoformen Schmerzstörung ist ein Antipsychotikum Mittel der Wahl
(5) Patienten mit einer somatoformen Störung suchen häufig primär einen Hausarzt oder Internisten auf

□ A  Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig
□ B  Nur die Aussagen 1 und 5 sind richtig
□ C  Nur die Aussagen 4 und 5 sind richtig
□ D  Nur die Aussagen 1, 2 und 5 sind richtig
□ E  Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig

Lösungen HP Psychotherapie März 2019

Ausführliche Kommentare zu den Lösungen früherer Prüfungen finden Sie in meinen Lernkarten mit Original-Prüfungsfragen der Jahre 2007 bis 2017 (Elsevier-Verlag, 2018).

 Prüfung 19-1: Lösungen

Frage 1 // 14 (P 19-1): D ist richtig
Frage 2 // 6 (P 19-1):
C 1, 2 und 3 sind richtig. Zu 4+5: Keine Plussymptome beim Residuum. Und: Negativismus ist ein Symptom der katatonen Schizophrenie (die Betroffenen tun das Gegenteil von dem, was man ihnen sagt)
Frage 3 // 9 (P 17-2): C 1, 2 und 4 sind richtig
Frage 4 // 19 (P 19-1):
E Nur 1, 3, 4 und 5 sind richtig.

Frage 5 // 1 (P 19-1): B+E  sind richtig. Kommentar: Die Frage war aus einer früheren Prüfung bekannt. Die Betroffenen haben einen Bedrohungs- und Verfolgungswahn, kaum vegetative Begleiterscheinungen und KEINE Bewusstseinstrübung.

Frage 6 // 10 (P 19-1): E - Kommentar: In der Literatur und im Internet findet sich bei nahezu allen Kommentaren zu ADHS als eine der wichtigsten Therapieformen das soziale Kompetenztraining. Problematisch ist die Formulierung „ist IMMER indiziert“ - es gibt nach Ansicht der Prüfer wohl auch ADHS-Fälle, wo kein soziales Kompetenztraining eingesetzt wird.

Frage 7 // 15 (P 19-1): B ist richtig
Frage 8 // 22 (P 19-1):
E ist richtig
Frage 9 // 25 (P 19-1):
C 1, 2 +3 sind richtig

Frage 10 // 2 (P 19-1): A +D - Die Lösung weicht von unserer ursprünglichen Einschätzung ab. Laut Wikipedia werden bei Angststörung Methoden der VT (Exposition mit Reaktionsverhinderung) eingesetzt, aber auch Anxiolytika wie Antidepressiva, Benzos, naturheilkundliche Mittel u.a. mehr. Auch in der Klinikpraxis werden für schwere Fälle (Klaustrophobie; Flugangst; Höhenangst, Angst vor dem Autofahren) Medikamente gegeben. Laut S3-Leitlinien für die Therapie von spezifischen Phobien (nicht Phobien allgemein) "reichen die vorliegenden Studien  zum Nachweis der Wirksamkeit von Medikamenten bei einer spezifischen Phobie [allerdings] nicht aus". Für die Verfasser der Prüfung stehen deshalb Anxiolytika (= C) nicht im Vordergrund, A und D sind ihrer Ansicht nach richtig.

Frage 11 // 16 (P 19-1): C 4+5 sind richtig. Vorsicht Falle! Es geht hier nicht um Abhängigkeit, sondern um „schädlichen Gebrauch“. ICD-10: „Konsum psychotroper Substanzen, der zu Gesundheitsschädigung führt. Diese kann als körperliche Störung auftreten, oder als psychische Störung“ (F1x.1).

Frage 12 // 20 (P 19-1): D 1, 2, 4 + 5 sind richtig
Frage 13 // 23 (P 19-1):
A ist richtig. Zu 2: Kein Wahn bei einer leichten depressiven Episode.
Frage 14 // 27 (P 19-1): B+E sind richtig. Zu C+E: Die Mindestdauer ist 2 Jahre. Die Somatisierungsstörung beginnt meist schon im frühen Erwachsenenalter.
Frage 15 // 3 (P 17-1): E Alle Aussagen sind richtig
Frage 16 // 11 (P 19-1):
B Nur 3+4 sind richtig
Frage 17 // 21 (P 19-1):
A ist richtig
Frage 18 // 24 (P 19-1):
E 3, 4 und 5 sind richtig. Zu 2: Gedankenentzug ist eine Ich-Störung, keine formale Denkstörung.

Frage 19 // 26 (P 19-1): A und C sind richtig
Frage 20 // 4 (P 19-1): D 1, 2, 4 und 5 sind richtig
Frage 21 // 7 (P 19-1):
C 1, 4+5 sind richtig
Frage 22 // 12 (P 19-1):
  B + D sind richtig.  Die Lösung weicht von unserer ursprünglichen Einschätzung ab. In unzähligen Fachbüchern und Artikeln zum Rollenspiel wird die Habituation als ein wichtiger Wirk- und Lernmechanismus beschrieben. Da bei dieser Frage eigentlich 3 Lösungen richtig sind, könnte ein Widerspruch erfolgversprechend sein, denn laut Fachliteratur ist bei beim Rollenspiel auch Habituation (D) ein wichtiger Wirkmechanismus. Beispiele aus renommierten Fachbüchern:

Jürgen Margraf - Silvia Schneider Hrsg. Lehrbuch der Verhaltenstherapie, Band 1 (Springer-Verlag), S.467: "Aus lerntheoretischer Sicht greift das Rollenspiel auf mehrere Mechanismen zurück… So spielt insbesondere das Modelllernen eine wichtige Rolle…aber auch operante Methoden (z.B. Lob durch den Therapeuten, kognitive Umstrukturierung) … sowie Habituation durch Exposition  (z.B. Gewöhnung an die beängstigende Situation) sind weitere Wirkmechanismen. Je nach Zielsetzung des Rollenspiels können unterschiedliche Lernprozesse im Vordergrund stehen".

Siebke Melfsen/Susanne Walitza: Soziale Ängste bei Kindern. Hogrefe-Verlag, S. 18
Vorbereitung auf Konfrontationsübungen bei sozialen Ängsten:
Bei Kindern ist eine sehr intensive Vorbereitung
z.B. mittels Rollenspielen oder stellvertretenden Rollenspielen wichtig. Rollenspiele sind dabei gespielte Situationen, die eine Annäherung an die Realität darstellen. Der Abbau von Sicherheitsverhalten und einer erhöhten Selbstaufmerksamkeit gehören dabei zu den Vorbereitungen auf die Konfrontationsübungen. ... Ziel [der Rollenspiele] aus behavioraler Perspektive ist die Habituation, die den Rückgang von Angstreaktionen bewirken soll.

Prof. Dr. med. Volker Faust: Zur Therapie der sozialen Phobie
Ein zentraler Bestandteil [der Therapie] sind deshalb entsprechende Rollenspiele, in denen in der Gruppe solche angstauslösenden Situationen nachgestellt werden. Dabei gilt es folgende Ziele zu verfolgen:
1. Konfrontation des Patienten mit seiner Angst mit dem Ziel der Habituation (Gewöhnung)
2. Identifizierung von irrationalen Gedanken, die den Sozialphobiker in sein negatives Selbstbild gleichsam einspinnen,
3. das Üben von neuen Bewältigungsstrategien --> Siehe Volker Faust in:
http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/sozphobie.html

Frage 23 // 17 (P 19-1): C 1, 2 und 5 sind richtig.

Frage 24 // 28 (P 19-1): B+D sind richtig. Zu C: „Die katatonen Phänomene können mit einem traumähnlichen Zustand mit lebhaften szenischen Halluzinationen verbunden sein.“ (ICD-10)

Frage 25 //5 (P 19-1): C 1, 3+4 sind richtig. Bekannte Frage aus vergangenen Prüfungen.
Frage 26 // 8 (P 19-1): A und E sind richtig. Frage ist nahezu identisch mit Prüf.17-1, Frage 4
Frage 27 // 13 (P 19-1): C 1 und 4 sind richtig
Frage 28 // 18 (P 19-1):
B 1+5 sind richtig

Prüfungsfragen 2007-2017

616 Originalprüfungsfragen mit ausführlichen Kommentaren zu jeder richtigen und jeder falschen Lösung (2. Auflage 2018)